Mautgebühren: Wie teuer ist die Maut in Italien für Wohnmobil & Co?
Die meisten Autobahnen sind in Italien gebührenpflichtig. Auch sind einige grenzüberschreitende Autoverladungen und Tunnel kostenpflichtig sowie Zufahrten zu den verkehrsbeschränkten Zonen (ZTL) in die Innenstädte von Bologna, Mailand und Palermo, die auch als City-Maut bekannt ist. Die Schnellstraßen können hingegen mautfrei genutzt werden.
Je nach Achsenzahl werden Wohnmobile und Gespanne unterschiedlich klassifiziert, Doppelachsen werden auch als zwei Achsen gezählt. Und: Je nach Höhe an der Vorderachse werden PKWs ebenfalls unterschiedlich klassifiziert. PKWs unter 1,30 m mit max. zwei Achsen fallen in die Kategorie A, PKWs über 1,30 m sowie Wohnmobile fallen in die Kategorie B.
Auf den meisten Strecken gilt das geschlossene Mautsystem, d. h., die Fahrer ziehen ein Ticket bei der Auffahrt auf die Autobahn und bezahlen dann die Gebühren bar oder mit Karte beim Verlassen dieser. Durchschnittlich 8 Cent sind es pro Kilometer in der Kategorie A, die am Ende zu zahlen sind. Manche Autobahnen, die bspw. durch das Gebirge gehen, sind aufgrund des hohen Aufwands des Baus und der Instandhaltung teurer im Durchschnittspreis. Im offenen System wird ein Pauschalpreis erhoben, z. B. auf Strecken wie Napoli-Salerno (A3), Roma-Civitavecchia (A12) oder Torino-Bardonecchia (A32).
Eine Beispielrechnung: Wer vom Brenner bis Neapel mautpflichtig fährt, damit ca. 900 km Strecke mitnimmt, zahlt am Ende für den einfachen Weg 66€ (PKW-Fahrer). Die City-Maut wird pauschal erhoben, in Palermo zahlt man bspw. 5 Euro (Tagesticket) und 20 Euro (Monatsticket) – Stand 2021.
Praktisch: Eure Mautgebühren könnt ihr über https://www.autostrade.it/it/home ausrechnen.
Wie bezahlen? Neben Bar- und Kartenzahlung gibt es in Italien auch den Telepass (eine registrierte On Board Unit, d. h. ein elektronisches Gerät zur Erfassung der Maut, die die Gebühr automatisch vom Konto abbucht – empfiehlt sich für Vielfahrer, weniger für Touristen), die Viacard (eine Prepaid Karte, die bei den großen Automobilclubs in Deutschland erhältlich ist) und den Free Flow (hier wird das Kennzeichen gescannt, man muss sich jedoch vorab auf apl.pedemontana.com/ registrieren lassen (aktuell gibt es dieses System nur auf der Autobahn A36 bei Mailand („Pedemontana“ ), A59 („Como“ ) und A60 („Varese“)).
Am besten fährt man derzeit in Italien ganz oldschool via Ticket, reiht sich also brav in die Cash- oder EC-Karten-Reihe ein, zieht ein Ticket und zahlt dieses bei der Ausfahrt.