Familienurlaub & Reisen mit Kindern in den Pyrenäen

Die Pyrenäen, eine über 400 Kilometer lange Gebirgskette, die im Prinzip die französisch-spanische Grenze bildet, erstrecken sich von der Mittelmeerküste bis quer hinüber zum Atlantischen Ozean. In ihrem Herzen ist der Zwergstaat Andorra beheimatet.

Wir stellen euch auf familienurlaub.eu eine interessante Urlaubsregion für die ganze Familie vor, in der ihr zahlreichen Aktivitäten nachgehen, Kunst und Kultur bestaunen, die Seele baumeln lassen, aber auch gigantische Ausblicke genießen könnt.

Liebt ihr die Berge? Dann gilt es, sich an dem Anblick oder auch am Aufstieg der rund 200 über 3.000er zu erfreuen. In diesem atemberaubenden Landstrich, dessen Geburt auf rund 50-100 Millionen Jahre zurückgeht, sind drei Nationalparks zu finden, die euch mit einer artenreichen Flora und Fauna erwarten.

 

Inhaltsverzeichnis

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Wohin soll die Reise gehen – die Pyrenäen als Reiseziel für den nächsten Familienurlaub

Der Pyrenäenurlaub 2023 hat zahlreiche verschiedene Facetten: Ihr könnt wandern, Sport betreiben, Sehenswürdigkeiten anschauen oder euch einfach an der atemberaubenden Natur erfreuen.

Ganz egal, in welche Region euch der Urlaub in die Pyrenäen führt, egal in welchem Land ihr letztendlich verweilt, eines hat diese bestimmt perfekte Reise auf jeden Fall zu bieten: Abwechslungsreichtum, Abenteuer und unvergessene Tage. Was ihr aber bestimmt nicht finden werdet, ist Langeweile.

Reisen mit Kindern in den Pyrenäen kann bedeuten, dass man nach Frankreich, Spanien oder nach Andorra fährt. Oder möchtet ihr gleich alle drei Länder bereisen? Lohnenswert sind alle gleichermaßen, wobei natürlich das Fürstentum Andorra weniger Möglichkeiten bietet als der französische und spanische Teil der Gebirgskette. Dennoch ist ein Abstecher auch hierhin lohnenswert.

 

Abwechslung für die ganze Familie

Neben dem Einkaufsparadies in Andorra la Vella, wo sich eine Boutique und ein Outlet-Shop an den anderen reiht, sind natürlich die schöne Landschaft mit teils historischen Steinbrücken wie der Pont de La Margineda und die zahlreichen Ruinen sehenswert.

Ein Urlaub in den Pyrenäen kann zum Urlaub für Aktive oder auch für Abenteurer werden. Wer mit Kindern reist, weiß, dass sie jede Menge Action und Unterhaltung einfordern. Nichts leichter als beim Reisen mit Kindern in den Pyrenäen.

Hier könnt ihr mit Kind und Kegel – wozu natürlich auch der Hund gehört – auf vorgegebenen Wanderwegen zahlreiche Dinge entdecken. Das Schwierigste dabei: Ihr müsst euch zwischen kurzen Rundwegen, längeren Touren oder gar mehrtägigen bzw. -wöchigen Fernwanderwegen entscheiden. Die bekanntesten und längsten Wanderwege sind der GR 10, der GR 11 sowie der anspruchsvollere HRP (Haute Randonnée Pyrénéenne). Im Prinzip könntet ihr auf diesen Routen die kompletten Pyrenäen durchwandern…

Selbst den Kleinen wird es dabei bestimmt nicht langweilig, denn es gibt viel zu entdecken: freilaufende Kühe und Pferde, aber auch das ein oder andere seltenere Tier wie den Bartgeier oder das Murmeltier. Einem der wenigen dort lebenden Bären werdet ihr wohl eher nicht begegnen.

 

Action pur beim Wildwasserrafting & Höhlenwandern

Wer mehr Abenteuer sucht und etwas größere Kinder dabei hat, findet zahlreiche Angebote zum Wildwasserfahren, etwa im Noguera Pallaresa in der Provinz Lleida, oder zum Canyoning, beispielsweise in der Sierra de Guara in der spanischen Provinz Huesca. Ruhigere Kahnfahrten lassen sich auch mit jüngeren Kindern bewerkstelligen.

Oder wie wäre es mit dem Besuch einer der zahlreichen Höhlen? Auf der französischen Seite etwa, in der Nähe der Stadt Foix, könnt ihr dabei sogar über den unterirdischen Fluss von Labouiche fahren.

Auf spanischer Seite empfiehlt sich oberhalb des Baztán-Tals das Hexendorf Zugarramurdi mit der nahegelegenen Höhle. Besonders den jüngeren Familienmitgliedern macht es dort sicherlich Spaß, der Fantasie freien Lauf zu lassen.

Spaß habt ihr übrigens auch an zahlreichen anderen Stellen der Gironeser Pyrenäen, wo in bizarren, mittelalterlichen Dörfern die Seelen von toten Grafen und Kobolde sowie Wasserelfen ihr Unwesen treiben.

 

Kletter- & Mountainbikevergnügen

Nichts für Ungeübte ist das Radfahren in den Pyrenäen. Den Col de Tourmalet, selbst den Col de Peyresourde oder den Col d‘Aspin schaffen nur wenige ohne abzusteigen. Aber es ist einen Versuch wert!

Verwegenere unter euch wagen sich in die Klippenwände zum Klettern. Wer hoch hinaus will, bucht eine Ballonfahrt mit Blick auf die Vulkanlandschaft der Garrotxa oder begibt sich zum Gleitschirm- beziehungsweise Drachenfliegen.

 

Westpyrenäen: zwischen Atlantik & Baskenland

Diese Region – auch Pyrenées Atlantiques oder Pyrenées Basque genannt – beheimatet den 2.504 Meter hohen Pic d’Anie sowie an der Baskischen Küste im Golf von Biskaya an den pyrenäischen Ausläufern die Städte San Sebastián auf spanischer und Saint-Jean-de-Luz auf französischer Seite.

Landschaftlich handelt es sich eher um eine Art Mittelgebirge mit Wiesen und Laubwald. Hier eine exemplarische Auswahl dessen, was als „interessante Orte“ der Westpyrenäen bezeichnet werden kann.

 

Saint-Jean-Pied-de-Port – Beginn der Pyrenäenüberquerung

Dieser Ort liegt auf französischem Boden direkt an der französisch-spanischen Grenze. In etwas weniger als 50 Kilometern seid ihr von hier am Atlantik.

Da Saint-Jean-Pied-de-Port letzte französische Station und gleichzeitig Beginn der Pyrenäenüberquerung auf dem berühmten Jakobsweg nach Santiago de Compostela ist, trifft man hier nicht nur überall auf die berühmte Jakobsmuschel (übrigens ein schönes Suchspiel nicht nur für die Kids!), sondern auch auf interessante Menschen aus aller Welt, die viel zu erzählen haben.

Besonders sehenswert ist zudem die von Stadtmauern umgebene Altstadt, wo rosa bzw. grauer Sandstein dominiert. Begebt euch auf eine Zeitreise mit euren Kindern und bestaunt mittelalterliche Häuser beidseitig der Nive, die Zitadelle sowie weitere kleine Zeitzeugen.

 

Idyllisches Larrau & bizarre Gorges d’Holtzarte

Der knapp 200-Seelen-Ort Larrau befindet sich im französischen Baskenland und grenzt an das autonome Navarra. Er besticht durch seine idyllische Atmosphäre, aber auch durch Europas größten Buchenwald. Archäologische Funde, vor allem am nahegelegenen Col de Bagargui, wissen von einer lebendigen Vergangenheit zu berichten.

Die imposanten, engen Schluchten – die Gorges de Holtzarté – mit den beeindruckenden Wasserfällen und der gigantischen Pasarela de Holtzarté, einer Hängebrücke, laden zu (Rund-)Wanderungen ein.

 

Roncesvalles – auf den Spuren des Rolandsliedes

Nicht einmal 50 Einwohner zählt das auf 944 Metern Höhe gelegene Bergdörfchen Roncesvalles am südlichen Ende des Puerto de Ibañeta, einem 1.057 Meter hohen Pass.

Der Ort ist Nährboden für das berühmte Rolandslied. Hier soll 778 Roland die Truppen Karl des Großen geschlagen haben. Lehrstoff für einen interessanten Geschichtsunterricht für den Nachwuchs…

Übrigens: Wer mag, kann vom bereits erwähnten Saint-Jean-Pied-de-Port aus die knapp 30 Kilometer über den 1.344 Meter hohen Col de Bentarte auf dem Jakobsweg bis Roncesvalles zurücklegen und somit im wahrsten Sinne des Wortes „grenzüberschreitend“ aktiv sein.

 

Die eigentlichen Pyrenäen: Zentralpyrenäen

Die Zentral- oder auch Hoch-Pyrenäen erstrecken sich – von West nach Ost – von Port de Canfranc bis zum Val d’Aran. Hier befinden sich nach Ansicht der meisten Touristen die „richtigen“ Pyrenäen: Steinhäuser, Bergseen, Wasserfälle, Wildbäche, Bergdörfer, Ruinen, Wiesen mit Wildblumen, atemberaubende Tier- und Pflanzenwelten, hohe, kurvenreiche Pässe und letztendlich einige 3.000er.

Nicht nur Spaniens Nationalpark Ordesa y Monte Perdido oder Frankreichs Cirque de Gavarnie versprechen hier Urlaub in den Pyrenäen in einer unvergesslichen Naturlandschaft. Auch hier wieder ein paar Beispiele und Tipps für euch.

 

Lourdes – weltberühmter Marien-Wallfahrtsort

Laut einer Sage erschien hier – in der Nähe zu Spanien – 1858 der damals 14-jährigen Bernadette Soubirous die Jungfrau Maria. Seither pilgern jährlich unzählige Besucher an diesen besonderen Ort und machen Lourdes zur zweitgrößten Pilgerstätte der Welt.

Kranke und ihre Angehörige, aber auch gesunde Menschen statten der Quelle, deren Wasser Heilung verspricht, einen Besuch ab. Ein einmaliges Erlebnis für Gläubige, aber auch für alle anderen.

Lourdes, mit der berühmten Grotte, wo Bernadette 18-mal der Jungfrau begegnet sein soll, der beeindruckenden Basilika Notre-Dame-de-l‘Immaculée-Conception, der 25.000 Menschen fassenden unterirdischen Basilika Saint-Pie X sowie dem beeindruckenden Kreuzweg ist einfach ein Muss. Schon allein wegen der Atmosphäre!

 

Arreau – eine Oase der Ruhe

Eines der zahlreichen schönen Örtchen der Zentralpyrenäen ist Arreau zwischen dem 1.489 Meter hohen Col d’Aspin sowie dem 1.569 Meter hohen Col de Peyresourde. Alte, blumengeschmückte und mit Schiefer gedeckte Häuser und die wild fließende Nestes dominieren Arreau.

Ein Spaziergang im Ort, der eine ganz besondere Ruhe ausstrahlt, lohnt sich immer, aber wenn dann noch donnerstags Markt ist, wird die ganze Familie begeistert sein.
Zu einem der Urlaubs-Pyrenäen-Tipps zählt ein Ausflug zum Col d’Aspin, wo am Himmel Geier kreisen und auf den Wiesen rund um den See keineswegs scheue Kühe und Pferde frei herumlaufen.

 

Col du Tourmalet – auf den Spuren der Tour de France

Der 2.115 Meter hohe Col du Tourmalet ist zwar keine Stadt, aber dennoch ein sehenswerter Ort, den ihr auf euren Reisen mit Kindern durch die Pyrenäen keinesfalls auslassen solltet. Allein die Anfahrt auf der gut ausgebauten Straße ist ein Erlebnis, denn es handelt sich dabei um die höchste asphaltierte Passstraße der französischen Pyrenäen.

Weltbekannt ist der Pass als Teilstrecke der Tour de France. Und so werdet ihr hier auch stets von sportlichen Freizeit-Radlern und Profis begleitet oder gar überholt. Unvergleichlich schön ist die Aussicht „von ganz oben“. Im Winter bleibt der Pass jedoch gesperrt.

Wenn Interesse an Pflanzen besteht, solltet ihr euch bei der Abfahrt Richtung Barèges den botanischen Garten mit rund 2.500 heimischen Pflanzenarten nicht entgehen lassen.

 

Ostpyrenäen & Andorra

Die östlichen Pyrenäen, auch Pyrénées-Orientales beziehungsweise katalanische Pyrenäen genannt, beherbergen den Zwergstaat Andorra sowie die Enklave Llívia ebenso wie das Hochgebirgstal Vall de Núria, das lediglich per pedes oder mit der Zahnradbahn zu erreichen ist, nebst der Vulkanlandschaft Garrotxa und letztendlich einige Orte am Mittelmeer. Eben für jeden etwas dabei!

Im Winter könnt ihr auf rund 1.150 Pistenkilometern dem Wintersport nachgehen, im Sommer führen euch zahlreiche Wanderwege mit atemberaubendem Panorama durch faszinierende Landschaften. Hier ein paar Must-see-Vorschläge.

 

Céret – Künstler, Teufel & Narren

Unweit der spanischen Grenze, auf französischem Boden, befindet sich das wunderschöne Städtchen Céret. Aber nicht nur der Ort selbst, vor allem auch die Umgebung sind ideale Urlaubsziele. Vorschlag: Besucht – vielleicht bei schlechtem Wetter – Picasso und Co im Musée d’Art Moderne.

Auch die Kleinsten werden begeistert sein. Bei schönem Wetter heißt es, den Blick auf den 2.785 Meter hohen Pic de Canigou zu richten, die beeindruckende Pont du Diable – die Teufelsbrücke – zu bestaunen oder die nahe gelegene, bis zu 100 Meter tiefe Narrenschlucht, die Gorge de la Fou, um die sich etliche Sagen ranken, zu erobern.

 

Cadaqués – Surrealismus & Realität

Ist hier die Rede von Cadaqués als Urlaubsziel, so ist nicht nur das einstige Fischerdörfchen, heutiges Künstlerstädtchen gemeint, vielmehr solltet ihr euren Radius ein wenig erweitern und weiter nördlich das Cap de Creus sowie Port Lligat miteinbeziehen.

Cadaqués, Heimatort des Vaters von Salvador Dalí, dem wohl bekanntesten surrealistischen Maler, wartet mit kleinen, engen Gässchen sowie den strahlend weißen Häusern mit blauen Fenstern und Türen vor der Kulisse des nicht minder blauen Meeres in der Bucht von Cadaqués auf. Ein Ort wie im Paradies!

Gleich nebenan liegt das winzige Fischerdörfchen Port Lligat, wo sich Dalí mit seiner Frau Gala aus ein paar Fischerhütten ein unvergleichliches Haus mit Atelier baute. Heute findet ihr hier die Casa-Museo, wo zahlreiche Erinnerungsstücke an den Maler – vor allem solche mit extravagantem, surrealistischem Flair – zu bestaunen sind. Die angrenzende Bucht hingegen ist vollkommen realistisch.

Möchtet ihr mehr „verrückte“ Dinge sehen, dann fahrt in das nur etwa 30 Kilometer entfernte Figueres mit dem unbeschreiblichen Dalí-Museum. Ihr müsst jedoch Zeit mitbringen!

Etwas weiter nördlich befindet sich das Cap de Creus, das den Eindruck erweckt, man sei am Ende der Welt angelangt. Hier, wo die Sonne Spaniens als erstes aufgeht, weil es der östlichste Punkt des Landes ist, solltet ihr, liebe Kids, eure Eltern dazu überreden, eine Wanderung durch die fantasievollen Felsformationen zu unternehmen.

Ihr werdet nicht nur die Stille und das Panorama gemeinsam genießen können, sondern auch immer wieder neue Felsfiguren erkennen.

 

Andorra – klein, aber oho!

Eingebettet zwischen Frankreich und Spanien ruht das Fürstentum Andorra, ein kleiner Zwergstaat, wo ihr sowohl im Sommer als auch im Winter prima eure Ferien verbringen könnt:

Im Sommer lockt die faszinierende Landschaft zum Wandern oder Radfahren, im Winter findet sich hier – vor allem um den Ort Encamp herum – die wohl bedeutendste Wintersportregion der Pyrenäen wieder.

Auch ihr kommt wohl kaum umhin, die höchstgelegenste Hauptstadt Europas, Andorra la Vella, auf 1.013 Metern Höhe zu besuchen. Weitere Sehenswürdigkeiten im kleinen Fürstentum sind das Gletschertal Vall del Madriu-Perafita-Claror, kleine historische Kirchen, romanische Brücken, Südeuropas größtes Thermalbad mit seinen heißen Quellen mit dem Centre Termolúdic Caldea sowie die Seilbahn in Encamp, die nicht nur im Winter in Betrieb ist.

Beste Reisezeit für den Familienurlaub in den Pyrenäen

DIE beste Reisezeit für die Pyrenäen gibt es wohl kaum. Andersherum gesagt: Die Pyrenäen sind immer eine Reise wert. Es kommt einfach darauf an, was ihr erwartet. Wer nicht gerade Wintersport favorisiert, für den bietet sich die Zeit von Mai bis Oktober als gute Reisezeit an.

Prinzipiell scheint die Sonne mit rund 2.000 Sonnenstunden pro Jahr genauso häufig wie am Mittelmeer. Je nach Höhenlage kann es bis in den Mai hinein Schnee geben. Ab 2.500 Metern ist es sogar möglich, dass selbst im Sommer Kälteeinbrüche mit Schnee vorkommen. Die wärmsten Temperaturen sind von Juni bis Oktober zu erwarten, wobei es auf der Seite der spanischen Pyrenäen generell trockener und sonniger ist.

 

Frühjahr in den Pyrenäen – mit der Natur erwachen

Seid ihr Naturliebhaber und möchtet euren Kindern die Farben- und Blütenpracht zeigen? Dann ist der Frühling genau die richtige Reisezeit. Auch für den Urlaub mit Hund in den Pyrenäen sind die Monate von Ende März bis Juni goldrichtig. Genau die richtige Zeit fürs Wandern. Allerdings ist mit Regen zu rechnen, aber man weiß ja, dass es kein schlechtes Wetter, sondern nur unpassende Kleidung gibt…

Urlaub mit der Familie ist gerade zu dieser Zeit so besonders empfehlenswert, weil ihr die Natur erwachen hört und seht. Was gibt es Schöneres als dahinschmilzenden Schnee, der die klaren Gebirgsbäche wild rauschen lässt? Oder die ersten Knospen an den Obstbäumen sowie Bergwiesen, die in sattem Grün stehen und von bunten Blumen übersät werden?

Mit etwas Glück erblickt ihr Tiere, die sich ebenfalls an den ersten Sonnenstrahlen erfreuen. Und alles bei angenehmen 16°C bis 23/24°C. Wer die Kultur der Pyrenäen-Bewohner näher kennenlernen möchte, dem ist zu empfehlen, in der Osterwoche ganz besonders aufmerksam zu sein:

Zahlreiche Orte zelebrieren unterschiedliche Bräuche wie etwa gespenstisch wirkende Prozessionen am Karfreitag mit verhüllten Männern, die Kapuzen tragen und seltsame Gesänge von sich geben.

 

Sommer in den Pyrenäen – eine vielversprechende Jahreszeit

Während des Hochsommers ist es auch in den Pyrenäen häufig heiß; so herrschen schon mal in den Tallagen 30°C – 35°C. In höheren Lagen hingegen werden eher angenehme 25°C – 28°C erreicht.

Stets jedoch sinken die Temperaturen während der Nacht auf beträchtliche 11°C – 15° C. Die gefühlten Temperaturen am Tage sind allerdings aufgrund des meist herrschenden Windes angenehm, was selbst bei größerer Hitze das Wandern ermöglicht. Mit Hitzegewittern am Nachmittag ist öfters mal zu rechnen. Übrigens fällt – statistisch gesehen – auf der spanischen Seite weniger Regen als auf der französischen.

 

Abkühlung gibt es auch in den Pyrenäen

Summa summarum ist der Sommer, wo ihr mit schulpflichtigen Kindern wohl am häufigsten unterwegs seid, die ideale Urlaubszeit. Wem das Baden fehlt, der macht einen Abstecher ans Mittelmeer oder an den Atlantik. Zudem gefällt es nicht nur den jüngsten Familienmitgliedern, in den kleineren Gebirgsbächen Abkühlung zu suchen. Allerdings sind die meisten Seen in den Pyrenäen aufgrund ihrer Höhenlagen zu kalt zum Schwimmen.

Wer die hohen Pässe befahren oder einigen der zahlreichen Berge, die über 2.000 oder gar 3.000 Meter hoch sind, erklimmen möchte, für den kommt auch nur die Sommerzeit infrage.

 

Feste im Sommer

Die meisten Feste und Events in den Pyrenäen finden ebenfalls in den Sommermonaten statt. Da wird gesungen, getanzt und geschlemmt. Anlässe zum Feiern finden Spanier wie Franzosen genügend. Wer die Gelegenheit hat, kann dem uralten Brauch in unterschiedlichen Orten beiwohnen, wenn bei der Fallas del Pirineo der Beginn des Sommers gefeiert wird.

Interessant ist außerdem das alle zwei Jahre in der 1. Augustwoche in Jaca/Spanien ausgetragene Festival Folclórico de los Pirineos mit Tanz, Musik, Kostümen und viel guter Laune. Interessant wird es am 8. September in Andorra, wenn die farbenprächtigen Wallfahrt nach Meritxell zelebriert wird.

 

Herbst – Die Pyrenäen bereiten sich auf den Winter vor

Während noch im September in den Niederungen angenehme 20°C – 25°C herrschen, kann es ab Oktober sehr frisch werden. Nicht nur die Tage werden kürzer, auch die Niederschlagswahrscheinlichkeit steigt. Dennoch hat auch hier der Familienurlaub seine Sonnenseiten.

Die Natur bäumt sich noch ein letztes Mal auf, das Laub verfärbt sich, Künstler Natur zeigt sich von seiner schönsten Seite. Die ganze Familie wird Spaß am Beeren und Pilze Sammeln haben.

Und wenn euch nach Wellness oder Baden im warmen Wasser gelüstet, so warten einige heiße Quellen und Thermalbadeorte auf euren Besuch. Der bekannteste seiner Art dürfte Ax-les-Thermes mit den heißesten Quellen der Pyrenäen sein.

Das Wasser erreicht ganze 77°C. Weniger bekannt, aber nicht minder angenehm dürften die Schwefelquellen am Rande der Sègre Schluchten im kleinen Örtchen Llo oder der Kurort Baños de Benasque sein.

 

Winter in den Pyrenäen – weiße Pracht voraus!

Die Temperaturen in den Pyrenäen sind im Winter – je nach Höhenlage – sehr unterschiedlich: Während es Richtung Mittelmeer eher mild ist, ist es im Westen auf der Atlantikseite ein wenig rauer und oberhalb von 3.000 Metern ist sogar noch außerhalb der Wintermonate mit einer dicken Schneedecke zu rechnen.

Die Pyrenäen beherbergen einen Großteil an Skigebieten, wobei hier nicht nur Schnee-, sondern auch Sonnengarantie mitgeliefert wird. Es soll über 2.000 Pistenkilometer mit rund 620 Skiliften geben. Allein in Andorra findet ihr mehr als 300 Pistenkilometer und 100 Lifte.

Saison ist in etlichen Gebieten von Dezember bis April, wobei man nicht nur Skifahren, sondern auch Snowboarden, Schneeschuhwandern und vieles mehr machen kann. Eben ein Urlaub in den Pyrenäen mit zahlreichen Aktivitäten.

Hier nur einige der interessanten Wintersportgebiete: Baqueira-Beret in den katalanischen Pyrenäen, das Boí Taüll Resort im Valle de Boí in den Zentralpyrenäen, das Skigebiet Candanchú im Westen, das Skigebiet Grau Roig bei Encamp in Andorra sowie das Skigebiet Grand Tourmalet. Viele Urlauber genießen es, nach sportlicher Betätigung in einem der Thermalbäder zu relaxen oder fahren sogar am späten Nachmittag „hinunter“ ans Meer.

 

 

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Ausflugsziele – Urlaub in den Pyrenäen für jeden Geschmack

Die Pyrenäen bieten für jede Altersklasse, für unterschiedliche Bedürfnisse sowie zu den verschiedensten Jahreszeiten jede Menge Angebote, die den Urlaub 2023 gelingen lassen.

 

Die Pyrenäen für Sportliche & Aktive

Für sportlich aktive Urlauber und solche mit Kindern, die einen großen Bewegungsdrang haben, sind die Pyrenäen eine wahre Fundgrube. Neben dem Wandern bieten sich zahlreiche weitere Aktivitäten an. Die größte Herausforderung dürfte das Radfahren auf den großen Pässen, etwa zum Col d’Aubisque, zum Col d’Aspin, zum Col de Peyresourde oder zum Tour-de-France-Liebling, dem Col de Tourmalet, sein.

Eure Kinder müssen hierfür jedoch etwas älter sein, denn aufgrund des parallel verlaufenden Autoverkehrs ist das nicht immer ganz ungefährlich. Eine weitere Herausforderung sind die Kletterpartien unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade. Besonders beliebt hierfür ist die Berggruppe Poset-Maladeta in Huesca.

 

Paradies für Wassersportler

Liebt ihr den Wassersport und die damit verbundenen Herausforderungen? Dann ist Wildwasserfahren, etwa in der Provinz Lleida auf dem Noguera Pallaresa genau richtig. Noch mehr Abenteuer verspricht das Canyoning. Auf spanischer Seite bietet sich da die Gebirgskette Sierra de Guara an.

Sehr familienfreundlich sind auf französischem Boden die Gorges de Galamus nahe des Ortes St-Paul-de-Fenouillet, wo Canyoning auch für Anfänger angeboten wird. Natürlich ist auch normales Kanufahren auf den zahlreichen französischen wie spanischen Flüssen möglich.

Wie wäre es mit der Ariège, der Garonne, der Aude, dem Cinca oder dem Ara, um nur einige der Flüsse zu nennen. Kanuverleih mit Hin- und Rücktransport findet ihr vor allem in den Sommermonaten reichlich.

 

Grotten & Hexenhöhlen

Bleiben noch die Tausende von Höhlen in den Pyrenäen zu nennen, wobei die interessantesten auf der französischen Seite liegen. Besonders beeindruckend ist eine 1,5 Kilometer lange unterirdische Kanufahrt 70 Meter unter der Erde. Beinahe wie bei Jules Verne kommt man sich in der Höhle nahe der Stadt Foix vor, wo die Labouiche ihren Weg unter der Erde sucht.

Auch in der Grotte de Médous bei Asté könnt ihr unterirdisch – diesmal auf der Adour – Kanufahren und Stalaktiten sowie Stalagmiten bewundern. Eine ganz besondere – und auch gruselige – Atmosphäre begegnet euch in den Westpyrenäen in der Hexenhöhle von Zugarramurdi. Bis ins 17. Jahrhundert diente sie als Treffpunkt derer, die der Hexerei bezichtigt wurden.

Heute steckt die Höhle voller geheimnisvoller Legenden und Mythen. Selbstverständlich wollen eure Kids auch noch das Hexendorf Zugarramurdi sowie das Hexen-Museum besuchen. Vielleicht begegnet euch ja eine leibhaftige Hexe!?

 

Ein ganz besonderes Erlebnis: Ballonfahrt über den Pyrenäen

Wer statt in die Tiefe lieber hoch hinaus möchte, dem werden in den Pyrenäen zahlreiche Sportarten in der Luft angeboten:

Drachenfliegen, Paragliden oder Ballonfahren sind nur einige der Möglichkeiten. Zahlreiche Schulen für Anfänger, aber auch für Fortgeschrittene gibt es nicht nur in der Provinz Huesca in Castejón de Sos oder nahe des Ordesa Nationalparks. Bereits ab dem 5. Lebensjahr können Kinder mit ihren Eltern in einem Heißluftballon über die Vulkanlandschaften der Garrotxa gleiten.

 

Die Pyrenäen mit ihren Flüssen, Seen & Wandermöglichkeiten

Die Pyrenäen sind übersät mit Bächen, Flüssen und Seen. Nahezu jeder Berg besitzt mindestens einen See, jedoch sind diese in der Regel typische Bergseen mit selbst in den Sommermonaten eher kaltem Wasser, was sie nicht gerade als Badesee auszeichnen. Todesmutige steigen jedoch trotzdem ins kühle Nass.

An der Base de Pop am Lac des Arroques sind Familien mit Kindern gut aufgehoben: Hier gibt es ein Freizeitangebot vom Feinsten. Der Lac de Payolle lässt jedes Surfer- und Anglerherz höherschlagen. Der Lac d’Estaing beeindruckt mit seiner fantastischen Landschaft.

 

Ausflug zum stürmischen Atlantik

Wollt ihr jedoch richtigen Badeurlaub genießen, solltet ihr euch an die Mittelmeer- oder an die Atlantikküste begeben. Achtung, am Atlantik ist das Meer oft zeitweise verschwunden: Eben Ebbe und Flut! Außerdem macht die teils tosende Brandung das Schwimmen nicht immer ganz ungefährlich.

Allen interessanten Orten voran steht der einst mondäne Badeort Biarritz, wo ihr die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Stränden habt. Allerdings wissen außer euch auch noch viele andere die Schönheit der Strände zu schätzen. Zudem ist Biarritz aufgrund der besonderen Wellen ein Paradies für Surfer. Auch in Saint-Jean-de-Luz gibt es einen großen feinen Sandstrand.

Zu den schönsten Stränden für Familien mit Kindern am Golf von Biskaya zählt jedoch der von Hendaye. Dieser ideale Sandstrand befindet sich an der Grenze zu Spanien und misst dreieinhalb Kilometer in der Länge.

Baden ist hier relativ ungefährlich, weil die Wellen sowie der Einstieg ins Wasser eher sanft sind. Für geübte Surfer hingegen sind die Playa de la Zurriola in San Sebastián oder die Küste vorm Seebad Zarauz die idealen Orte.

 

Auf zum Mittelmeer

Am Mittelmeer geht es – das Meer betreffend – ruhiger zu: kaum Wellen und kaum Gezeiten. An der Côte Vermeille befinden sich bezaubernde Orte wie das Künstlerstädtchen Collioure oder der attraktive Badeort Banyuls-sur-Mer. Kleine Buchten mit teils noch nicht überfüllten Stränden bieten Gelegenheit zum (Sonnen-)Baden.

Überschreitet ihr die spanische Grenze, so reiht sich eine Bucht an die andere. Zwar sind die Sandstrände zunächst eher rar bzw. recht klein, jedoch ist die Landschaft unbeschreiblich schön. Besonders das Cap Creus lädt zum Verweilen ein.

Im Golf de Roses bei Empuriabrava findet ihr schließlich den lang ersehnten Sandstrand wieder, an dem Kinder beinahe völlig gefahrlos ins flache Meer gehen können.

 

Die Schönheit der Pyrenäen auf Fernwanderwegen erleben

Wandern ist in den Pyrenäen ein Muss. Neben den drei Fernwanderwegen GR 10, GR 11 und dem spektakulärem HRP gibt es zahlreiche kleinere Wander- bzw. Rundwanderwege.

Prädestiniert für sorgenfreies Wandern in atemberaubender Tier- und Pflanzenwelt sind die drei Nationalparks, der Parc National des Pyrénées, der Ordesa y Monte Perdido sowie der Aigüestortes i Estany de Sant Maurici.

Übrigens findet ihr im Parc National des Pyrenées den höchsten Wasserfall Frankreichs, wenn nicht gar Europas, die Grande Cascade – auf deutsch Gavarnie-Fälle – mit einer Gesamtfallhöhe von 422 Metern.

 

Entspannung & Wellness in den Pyrenäen

Natürlich ist Wandern beim Familienurlaub in den Pyrenäen auch eine Art Entspannung, aber wir reden jetzt von Entspannung im Sinne von Wellness. Einige Erholungsorte und Thermalbäder laden dazu ein.

Da wäre zunächst Ax-les-Thermes auf „nur“ 720 Metern Höhe inmitten der Pyrenäen mit der reißenden Ariège sowie dem in der Nähe gelegenen Lac de Campauleil mit gleichnamigem Château. Der Kurort selber ist spezialisiert auf Rheuma- und Atemwegserkrankungen.

 

Bagnères-de-Bigorre & Lac de Génos-Loudenvielle

Weiter westlich, nur etwa 20 Kilometer von Lourdes entfernt, liegt unmittelbar an der Adour der kleinere Kurort Bagnères-de-Bigorre. Nicht nur der dortige 2.877 Meter hohe Pic du Midi de Bigorre, auch die schöne Altstadt sowie natürlich die zahlreichen Spa- und Wellnessangebote, deren Erfolge letztendlich hauptsächlich auf den heilenden Thermen basieren, heißen euch herzlich willkommen.

Das in den Hautes-Pyrénées am Ufer des Lac de Génos-Loudenvielle bei Génos gelegene Freizeit-Thermalbad Balnéa hingegen ist weniger bekannt, aber nicht minder interessant. Unterschiedliche Wellnessbereiche basierend auf natürlichen heißen Quellen versprechen mit Blick auf die Berge Entspannung pur. Sehr idyllisch geht es auch im kleinen Örtchen Llo am Rande der Georges du Sègre zu.

 

Heiße (unterirdische) Schwefelquellen

Heiße Schwefelquellen und zahlreiche Spa-Angebote findet ihr auch hier: In den Bains de Llo wird die ganze Familie Entspannung und Freude finden, selbst im Winter.

Nicht weit davon befindet sich das Dorf Dorres mit seinen unterirdischen Quellen, die eine Temperatur von 40°C haben und bereits zur Römerzeit für Wellness standen, obwohl die Vokabel damals wohl kaum bekannt gewesen sein dürfte. Der Panoramablick auf den 2.785 Meter hohen Pic du Canigou sowie den Gebirgszug der Serra del Cadí sorgen zusätzlich für ein Gefühl der Entspannung.

 

Tierwelt, Zoos & Tierparks in den Pyrenäen

Prinzipiell sind die kompletten Pyrenäen ein einziger Tierpark: Geier, Murmeltiere, Kühe, Pferde, Schmetterlinge und Co findet ihr in freier Wildbahn woanders kaum so reichhaltig vor wie hier. Dennoch zieht es natürlich immer wieder viele Familien im Urlaub in den Pyrenäen in den einen oder anderen Tierpark.

Im Allgemeinen sind diese gut angelegt: Die Tiere haben freien Auslauf und Beobachtungspunkte sind ebenso wie Wege übersichtlich angelegt. In den meisten Tierparks trefft ihr einheimische Tiere.

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familienurlaub.eu-Geheimtipp: Lernt die Pyrenäen auf dem Rücken eines Esels kennen, erfahrt mehr über die Fellpflege dieser freundlichen Zeitgenossen und werdet dabei selbst aktiv: Auf der Eselfarm La ferme aux ânes de Torderes bekommt ihr die Möglichkeit, die Schönheit dieser Region bei einem Ausritt näher kennenzulernen, in der Natur zu picknicken und dabei voll und ganz zu entschleunigen. Der familienfreundliche, sehr sympathische Bauernhof beherbergt zudem auch Schafe, Lamas, Hühner und eine Galloway-Minikuh, die sich auf euren Besuch freuen!

Die heimische Tierwelt der Pyrenäen entdecken

Wer wissen will, welche Tiere in den Pyrenäen heimisch sind, der besucht den Parc Animalier des Pyrénées in Argelès-Gazost südlich von Lourdes. Mufflons, Fischotter, Steinböcke, Braunbären und Wölfe zählen zu den Bewohnern des Tierparks. Euren Kindern dürfte es besonders gefallen, dass sie vielleicht auch mal ein echtes Murmeltier berühren dürfen.

Westlich von Lourdes liegt der kleine Zoo d’Asson. Auf dem angebotenen Rundgang könnt ihr neben Vögeln und größeren heimischen Tieren auch Affen, Flamingos, Tiger und Kängurus bestaunen.

Hauptsächlich einheimische Tiere gibt es im Parc animalier Les Angles in einem Skigebiet östlich von Andorra am Fuße des Pla del Mir auf 1.800 Metern Höhe. Ihr habt hier die Wahl zwischen zwei verschieden langen Rundwegen und könnt die Tiere der Pyrenäen erleben, die entweder noch hier leben oder aber deren Population verschwunden ist. Dazu gehören unter anderem Murmeltiere, Wölfe, Bergschafe, Bären, der Pyrenäen-Bison und viele andere.

 

Ein Muss: Turtle Valley

Weiter östlich befindet sich am Fuße des Pic du Canigó ein Tierpark am Rande des kleinen Ortes Casteil. Rund 60 Kilometer von der Mittelmeerküste entfernt leben hier Schafe, Rehe, Zwergziegen und Luchse zusammen mit weniger harmlosen Tieren wie Wölfe, Bären und Löwen auf rund 25 Hektar.

Nur knapp 20 Kilometer weit ins Inland muss man von Collioure aus fahren, um Turtle Valley südlich von Sorède zu besuchen. Dieser Park mit seinen Schildkröten, mit Picknick- und Spielplätzen kommt bei den Kindern besonders gut an.

 

Weitere Tierparks gibt es bei Molló & Bossòst

Auf spanischer Seite wäre westlich der Mittelmeerküste bei Molló der Mollo Parc d’animals erwähnenswert. Inmitten eines Wäldchens könnt ihr Murmeltieren, Wildschweinen und anderen Pyrenäentieren begegnen.

Kurz hinter der französischen Grenze, nur etwas mehr als 10 Kilometer vom französischen Bagnères-de-Luchon entfernt, findet ihr den Aran Park in Bossòst. Auch hier kann der Besucher in großzügigen Wildgehegen die einheimischen Tiere bestaunen.

 

Museen in der Pyrenäen-Region

Familienurlaub in den Pyrenäen bedeutet auch Kultur, wozu Museumsbesuche gehören. Alle Museen aufzuzählen, wäre nicht nur müßig, sondern auch ziemlich langweilig. Je nach Interesse findet ihr verschiedene Angebote. Einige von den vielen Museen möchten wir euch auf familienurlaub.eu vorstellen.

 

Ein tolles Erlebnis für die ganze Familie: ESA Museum

Am interessantesten – nicht nur für Kinder – dürfte die Cité de l’espace, ein interaktives Museum der Europäischen Weltraumorganisation ESA in Toulouse sein, auch wenn es nicht wirklich direkt in den Pyrenäen liegt. Aber egal, wir schlagen es euch trotzdem einmal vor. Hier könnt ihr in die Ariane 5 steigen, im Planetarium mitten im Geschehen sein und generell alles über Luft- und Raumfahrt erfahren.

 

Verrückte Heimatmuseen

Wer mehr über die Pyrenäen wissen möchte, findet einige regionale Heimatmuseen. Auch im Château Fort de Lourdes im Wallfahrtsort Lourdes gibt es nicht nur eine sehenswerte tausendjährige Festung, sondern zudem Informatives über die Geschichte der Pyrenäen sowie traditionelle Trachten, Steingut, Möbel und vieles mehr zu bestaunen.

Überhaupt ist die Stadt Lourdes – speziell in der Site des sanctuaires, dem „Heiligen Bezirk“ – mit der Erscheinungsgrotte, der unterirdischen Basilika Saint-Pie X, der Basilika Notre-Dame-de-l’Immaculée-Conception sowie generell der Atmosphäre eine Art Freilichtmuseum.

Selbst nicht kunstinteressierte Kinder werden vom heutigen Museumshaus in Portlligat, wo einst der Surrealist Salvadore Dalí wohnte, begeistert sein. Weitaus verrückter geht es in Figueres – kurz vor den Pyrenäen – zu, wo ein ganz besonderes Museum, das Teatre-Museu Dalí, mit Broten und anderen merkwürdigen Dingen an der Außenwand auf das „verrückte“ Innere einstimmt.

 

Events & Konzerte in den Pyrenäen

Beinahe jede Gemeinde hat ihre eigenen Feste und Events, egal ob auf französischer oder spanischer Seite. Stets wird gefeiert, gesungen, getanzt und vor allem geschlemmt. Unzählige Sport-, Musik- und Kulturveranstaltungen finden vor allem in den Sommermonaten statt. Hier zwei Tipps für euren Urlaub in den Pyrenäen:

Etwas ganz Besonderes ist die Wallfahrt in Aldea del Rocío, die 50 Tage nach Beendigung der Karwoche stattfindet. Unzählige Menschen und etwa 100 Bruderschaften sind involviert, wenn es von Almonte ins rund 17 Kilometer entfernte Heiligtum der Blanca Paloma nach Aldea del Rocío geht.

Diese einmalige Atmosphäre kann man nicht beschreiben, die müsst ihr selbst erleben. Sportinteressierten raten wir zum Besuch eines Rugby-Spiels in Bagnères-de-Bigorre. Auch hier beeindruckt die spezielle Atmosphäre.

 

Kulinarische Highlights in den Pyrenäen

Egal, ob in einem der zahlreichen Restaurants oder auf Hütten, in den Pyrenäen weiß man das Essen zu genießen. Übrigens ist im Baskenland das Kochen Männersache.

Generell kann man zusammenfassen, dass deftige Eintöpfe, Wild und Forellen sowie Schafskäse Favoriten auf der Speisekarte sind. In Nähe des Meeres kommen Meeresfrüchte und verschiedene Fischgerichte hinzu.

Huhn wird besonders häufig in verschiedenen Varianten zubereitet: die Poulet à la Basquaise im Baskenland, die Poulet à la Bayonnaise in Bayonne oder das Pollo al Chilindrón in den Gebirgsorten.

 

Fischspezialitäten aus der Region

Nun eine kleine Übersicht über die besonderen Spezialitäten der Region:
Im französischen Baskenland isst man gerne Fisch, aber auch Trüffelpilze sowie das leckere Eintopfgericht Piperrada.

Das Gericht mit dem unaussprechlichen Namen „Kokotxas“ besteht aus Kabeljau- oder Seehecht-Kiemenbacken. Bacalao al pil – Stockfisch in Knoblauch und Öl – sowie Angulas a la Bilbaína – gebratene Glasaale – sind ebenfalls leckere Fischspezialitäten des Baskenlandes.

 

Eventuell etwas gewöhnungsbedürftig

Geschmackssache für uns Deutsche ist sicherlich die Taube in Karotten, Champignons und Armagnac. Lecker hingegen dürfte für euch der rohe Bayonneschinken als Vorspeise sein. Ttoro, ein Fischragout aus Stockfisch, Miesmuscheln und Krabben gilt als Delikatesse. Gern gegessen werden auch die loukinkos, die Knoblauchwürste.

In der Region Navarre bekommt ihr Forelle mit Schinkenscheiben und Petersilie – Trucha a la Navarra – gereicht. Gutbürgerlich sind der Gemüseeintopf Caldereta sowie Migas al Pastor, ein Bauern- und Hirtengericht aus gerösteten Brotwürfeln, Schmalz und Gewürzen.

Auch in dieser Region werden Tauben gegessen. Ebenso stehen Rebhuhn in Schokoladensauce auf vielen Speiseplänen. Zum Abschluss gibt es einen spanischen Schafskäse, den Idiazábal, der längere Zeit mit Buchenholz geräuchert werden muss.

 

Süßes, sonst gibts Salziges

In der autonomen Gemeinschaft Aragón wird als Vorspeise gerne Sopa Roya – eine gehaltvolle Gemüsesuppe – oder Sopa de Ajo – eine Knoblauchsuppe – angeboten. Ferner werden Lammgerichte favorisiert, die es entweder am Spieß als Ternasco asado oder als Braten serviert werden.

Die Katalanische Küche kombiniert mit Vorliebe Salziges mit Süßem, wie beispielsweise Krustentiere mit Pinienkernen und Rosinen oder Zicklein mit Birnen. Zarzuela und Suquet sind Eintöpfe aus Fisch und Meeresfrüchten bzw. Fischresten. Bei Arròs negre handelt es sich um ein Gericht aus Reis und Tintenfisch, der dem Reis die typisch schwarze Farbe verleiht.

 

Leibspeise: Knoblauch, Crema Catalana & Anchovis

Knoblauch darf keinesfalls fehlen. Typisch ist die Knoblauchmayonnaise, die Aioli. Zum Nachtisch wird gerne Crema Catalana, eine Creme mit fester Karamellschicht, angeboten. Nicht nur in Frankreich, auch in Andorra ist Cassoulet ein beliebtes Gericht.

Es handelt sich dabei um eine Art Eintopf, deren Hauptzutaten Gans oder Ente sowie Bohnen und Wurst sind. Ferner isst man im eigenen Fett eingelegtes Entenfleisch oder Muschelragout.

Anchovis, also Sardellen, bieten neben dem Tourismus die wirtschaftliche Grundlage Collioures. Sie werden dort in verschiedenen Varianten gegessen. In den Provinzen Béarn und Bigorre ist die deftige Gemüsesuppe mit Geflügelteilen – Garbure – eine typische Speise, während in Tarbes eine Bohnensuppe mit Pferdefleisch Tradition hat.

Ein historisches Erbe ist auch der Gâteau à la Broche, ein süßer, pyramidenförmiger Kuchen, der über mehrere Stunden hinweg an einem Stab überm Feuer gedreht wird.

Unterkünfte in den Pyrenäen

Ein Urlaub 2023 in den Pyrenäen mit der ganzen Familie kann sehr unterschiedlich ausfallen: Neben Hotels mit oder ohne Sternen gibt es zahlreiche Pensionen, Berghütten sowie natürlich auch Campingplätze, wobei letztere meist nicht ganzjährig zur Verfügung stehen. Beliebt gerade bei Kindern ist ein Urlaub in den Pyrenäen auf dem Bauernhof.

Da der Tourismus in den Pyrenäen – mit Ausnahme der Küstengebiete – noch nicht so ausgeprägt bzw. die Region so groß ist, ist es nicht zwingend notwendig, im Voraus zu buchen. Es sei denn, ihr entscheidet euch für ein Touristenmagnet.

Wie überall gilt auch hier, dass die Unterkünfte in der Nebensaison wesentlich preiswerter sind. Wissenswert ist, dass Hotels auf der französischen Seite maximal vier, auf spanischer maximal fünf Sterne haben können.

Kinderfreundlicher sind in der Regel die kleineren Unterkünfte. Dazu zählt auch das casa rural, das Landhaus, das mit den Jahren immer beliebter wurde. Ein kleines Manko könnte sein, dass man dort seltener Deutsch oder Englisch spricht.

 

Privatzimmer & Berghütten in den Pyrenäen

Wesentlich weniger Konventionen erwarten euch in den Privatzimmern mit Frühstück – den Chambres d’hôtes -, den Herbergen mit Selbstverpflegung – den Gîtes rural -, den Wanderherbergen – den Gîtes d’etape – sowie den Bauernhöfen. So gesehen sind sie die ideale Unterbringungsform, wenn Kinder mit an Bord sind. Beinahe abenteuerlich kann die Unterbringung in einer der vielen Berghütten sein – französisch réfuges, spanisch refugios.

Hier geht es einfach zu, man wohnt inmitten der Nationalparks, wird morgens von der Sonne vor der Kulisse der Berge wachgeküsst und kann eins mit der Natur sein. Eure Kinder können hier ohne Angst vorm Straßenverkehr herumtoben. Bewirtschaftet sind diese Hütten jedoch meist nur zwischen Juni und Oktober.

 

Campingurlaub & Urlaub auf dem Bauernhof in den Pyrenäen

Ebenfalls eins mit der Natur und beinahe völlig frei seid ihr beim Camping, eine Art des Urlaubs, die in den letzten Jahren immer beliebter wurde. Ihr reist dabei mit eigenem Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil an oder mietet eines der Mobilhomes oder Zelte. Freiheit pur für alle! In Frankreich besteht zudem das Camping à la ferme, also Camping auf dem Bauernhof – ideal für einen Urlaub mit Kindern in den Pyrenäen.

Hier können die Kleinen nicht nur ihre Freiheit genießen, sie leben meist auch mit Tieren zusammen. Campingurlaub bietet generell die meiste Flexibilität und Mobilität.

In Andorra findet ihr zahlreiche Hotelanlagen, aber auch einige Campingplätze.
Übrigens solltet ihr nicht auf die Idee kommen, in Nationalparks außerhalb der vorgesehenen Plätze ein Zelt aufzuschlagen oder anderweitig zu campieren. Die Strafen sind hoch!

familienurlaub.eu-Tipps für traumhafte Unterkünfte

Anreise in die Pyrenäen

Es gibt die unterschiedlichsten Arten, in die Pyrenäen zu gelangen. Die Wahl des Transportmittels ist dabei von den Faktoren Preis und Zeit abhängig. Mit dem Flugzeug seid ihr schneller am Ziel, müsst jedoch eventuell noch auf einen Mietwagen umsteigen.

 

Bequem mit dem Auto unterwegs

Mit dem eigenen Pkw, aber auch mit Bus oder Bahn, dauert es wesentlich länger, allerdings ist diese Variante für eine mehrköpfige Familie preiswerter. Wer Urlaub in den Pyrenäen mit Hund plant, für den kommt sowieso nur das eigene Fahrzeug infrage, da sich hierbei der Vierbeiner am wohlsten fühlt.

Wollt ihr euer eigenes Fahrzeug benutzen, so nehmt ihr – wenn es schnell gehen soll und ihr Richtung Atlantikküste tendiert – von Norddeutschland aus den Weg über die Autobahnen nach Paris, Bordeaux und anschließend Richtung Tarbes beziehungsweise Bayonne.

Wer in die Pyrenäen nahe der Mittelmeerküste möchte, fährt über Lyon. Aber bitte bedenkt, dass die Autobahnen gebührenpflichtig sind. Schöner, billiger aber wesentlich zeitaufwändiger geht’s über die Nationalstraßen.

Sollte das Ziel Andorra sein, müsst ihr ein eigenes Fahrzeug oder einen Mietwagen nehmen und die gut ausgeschilderten Zubringerstraßen von Frankreich bzw. Spanien benutzen. Zugverbindungen gibt es keine. Die nächstgelegenen Airports befinden sich in Madrid, Girona oder Toulouse. Innerhalb von Andorra existiert ein Netz mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln.

 

Anreise mit dem Flugzeug

Mit dem Flugzeug könnt ihr, je nach Flughafen in Deutschland, recht günstige Charterflüge nach Girona oder aber Verbindungen in die den Pyrenäen nahen Orte Barcelona, Bilbao, Bordeaux oder Toulouse im Direktflug buchen. Wollt ihr in Biarritz-Bayonne, Perpignan, Pau oder Lourdes-Tarbes landen, so führt der Weg über Paris. Der spanische Flughafen in Pamplona ist nur über Madrid oder Barcelona erreichbar.

 

Vielleicht etwas umständlich: Bus & Bahn

Überlegt ihr, mit der Bahn oder mit dem Bus zu reisen, so wägt gut ab: Gepäck für mehrere Personen muss verstaut und beim Umsteigen transportiert werden. Zudem sind die Kinder gezwungen, relativ lange Zeit an einem Platz zu bleiben, ohne dass man individuelle Zwischenstopps einlegen kann. Es könnte für die komplette Familie zu einer Nervensache werden…

Generell ist das Reisen mit dem Bus im Vergleich zur Bahn die bequemere Variante, da ein – vielleicht mehrmaliges – Umsteigen entfällt. Allein das Umsteigen in Paris, was in den meisten Fällen unabdingbar ist, ist mit einem oder mehreren Kindern eine Herausforderung, da ihr in der Regel von einem Bahnhof zum anderen mit Taxi oder Metro kommen müsst und den Anschlusszug nicht verpassen wollt.

Die Weiterfahrt geht dann entweder von Paris mit dem Nachtzug nach Tarbes oder Lourdes oder mit dem TGV nach Perpignan bzw. Biarritz. Seit einigen Jahren fahren regelmäßig Europabusse nach Girona, Perpignan oder Figueres; Busse mit Ziel Portugal halten meist in Irún. Aber Achtung: Am Zielort seid ihr oft noch lange nicht am Urlaubsort!

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