“Mit von der Partie war nur noch die Kleine (7). Mittel (11) wollte das Wochenende lieber bei seinem besten Freund verbringen und Groß (16) war zu cool, um mit Mama und Papa in den Urlaub an den Wörthersee zu fahren und außerdem auch alt genug, um 3 Tage allein zu bleiben. Tante und Opa wohnen nicht weit weg, sodass wir guten Gewissens am Freitag nach der Schule starten konnten.
Freitag: Von Graz ging es mit dem ÖBB-Intercitybus Richtung Klagenfurt HBF. Der Bus braucht nur gut 2 Stunden und schon waren wir mittendrin im Gewusel dieser schönen Stadt am Wörthersee. Da wir jeder nur einen Rucksack dabei hatten, haben wir uns vom HBF erst einmal Richtung Innere Stadt aufgemacht und die lebendige Atmosphäre dieser historischen Stadt auf uns wirken lassen.
Mit einer Stärkung zwischendurch haben wir den Klagenfurter Dom, Domplatz und den Alten Platz erkundet. Weiter ging es zur Aussichtsplattform am Stadtpfarrturm, die zwar für uns 3 insgesamt 10 € Eintritt gekostet hat, aber auch unsere Jüngste sollte auf ihre Kosten kommen. Sie liebt es, die Stufen zu zählen und der Blick über die wunderschöne Altstadt, auf den Wörthersee und die Berge sind bei uns allen gut angekommen.
Auch der Bamberger Hof am Alten Platz, der Renaissance-Arkadenhof aus dem 17. Jahrhundert, das Rathaus und der Steinerne Fischer am Benediktinerplatz standen auf unserer Liste und wurden selbstverständlich mit dem Smartphone abgelichtet.
Samstag: Kulturell und mit einer Sehenswürdigkeit nach der anderen ging es am Samstagvormittag weiter. Das hört sich vielleicht jetzt so an, als ob sich unsere Kleine unglaublich beim Urlaub am Wörthersee langweilen müsste, aber es war ihr ausdrücklicher Wunsch, den Eiffelturm, Hollywood und die Oper in Sydney zu sehen. Für knapp 50 Euro konnten wir den Minimundus Park in Klagenfurt besuchen.
Klar, 50 Euro sind nicht gerade günstig, aber unsere Lütte war ganz begeistert von den vielen kleinen Bauwerken und berühmten Sehenswürdigkeiten. Sie hat uns Löcher in den Bauch gefragt, die wir mithilfe von Google auch ganz gut stopfen konnten. Queen Mary, Cape Canaveral, der Petersdom und die Freiheitsstatue sind nur einige der vielen Highlights, die uns in Erinnerung geblieben sind. Ziemlich coole Beweisfotos von unserer Weltreise haben wir natürlich auch gemacht.
Wieder in Österreich am Wörthersee angekommen, ging der Familienurlaub weiter. Für den heutigen Nachmittag wollten wir endlich den See in seiner ganzen Pracht erkunden. Um einen ersten Eindruck zu bekommen und während unseres kurzen Trips so viel wie möglich zu sehen, hieß es für die nächsten Stunden “Schiff ahoi”.
Gestartet haben wir in Klagenfurt und auf dem Weg nach Velden einen Stopp in Krumpendorf und auf der Halbinsel Maria Wörth eingelegt. Diese kleinen, malerischen Ortschaften direkt am See haben meinem Mann und mir unglaublich gut gefallen. Da wir nicht in der Hauptsaison unterwegs waren, war alles noch nicht so überlaufen.
Der Blick auf den See und die Spaziergänge entlang der Promenaden rund um die Anlegestellen inklusive der 1-2 Sehenswürdigkeiten, die wir bei jedem Halt abgeklappert haben, waren genau das, was ich mir für unseren Urlaub am Wörthersee vorgestellt habe.
Sonntag & Montag (wegen Elternsprechtag hatte der Zwerg keine Schule): Auch die letzte Nacht haben wir in dem süßen Hotel mit Blick auf den Wörthersee verbracht und waren gut erholt, denn heute sollte unser Urlaub ein wenig aktiver gestaltet werden als die Tage zuvor. Programm für den heutigen und morgigen Urlaubstag: Mit dem Fahrrad einmal um den See entlang inklusive Picknick, anhalten, wo es uns gefällt und Montag Nachmittag wieder zurück zum HBF und ab in den Bus nach Graz.
Startpunkt war Klagenfurt und dann ging es einmal im Uhrzeigersinn um den See herum. Die gut 40 Kilometer wären für uns 2 auch an einem Tag kein Problem gewesen, aber unsere Tochter wollten wir nicht überstrapazieren, sodass wir den Rundweg auf 2 Tage aufgeteilt hatten. Übernachten wollten wir im Weißen Rössl in einem Doppelzimmer, ca. 20 Minuten von Velden entfernt. Dort gibt es auch einen Campingplatz, aber da wir bei unserem Kurzurlaub am Wörthersee weder mit Zelt, noch mit Wohnmobil ausgestattet waren, kam diese Option nicht infrage.
Als wir dort angekommen sind, haben wir die neuen Schlaffässer entdeckt, in denen die Gäste ebenfalls übernachten konnten. Unsere Lütte war ganz hin und weg und ein wenig enttäuscht, dass wir dort nicht übernachten konnten. Leider war alles ausgebucht und da wir nur eine Nacht bleiben wollten, kamen die Fässer ohnehin nicht in Betracht. Auch Velden am Wörthersee war uns zu teuer und ein wenig zu schickimicki mit den ganzen Boutique-Hotels.
Am nächsten Morgen haben wir wieder ordentlich in die Pedale getreten, leider spielte das Wetter nicht ganz so gut mit. Die Regenschauer zwischendurch haben uns alle ziemlich genervt und um die Mittagszeit war die Laune aller Familienmitglieder auf dem Tiefpunkt angelangt. In Pörtschach am Wörthersee kamen wir leicht durchnässt an. Die Pizzen in der Pizzeria Franzl und die Sonne, die Gott sei Dank mittags wieder zum Vorschein kam, haben uns die letzte Etappe bis zum Klagenfurter Hauptbahnhof gerettet, den wir nach gut einer Stunde erreicht haben.”