Wohin soll die Reise gehen – die Adria als Reiseziel für den nächsten Familienurlaub
Die Anrainerstaaten der Adria sind Albanien, Bosnien und Herzegowina, Italien, Kroatien, Montenegro und Slowenien. Im Norden wird die Adria vom Golf von Venedig begrenzt, im Süden von der 71 Kilometer breiten Meerenge der Straße von Otranto zwischen Otranto in der süditalienischen Provinz Lecce in Apulien und der Hafenstadt Vlora in Südalbanien.
Den größten Anteil an der Adria hat Kroatien, gefolgt von Italien und Albanien. Lediglich ca. 46 Kilometer Länge weist hingegen die slowenische Küste an der Adria auf. Nur fünf Kilometer lang ist die bosnische Adriaküste im Korridor von Neum bei Dubrovnik. Typisch für alle genannten Adrialänder sind deren gut besuchte Badeorte, die teils schon im frühen 19. Jahrhundert die ersten Gäste empfingen.
In welchen Regionen und Städten ihr den schönsten Urlaub an der Adriaküste verbringen könnt, zeigen wir euch für die einzelnen Ländern und besonders bekannten und beliebten Ferienorte.
Italien – die italienische Adriaküste
Die knapp 600 Kilometer lange italienische Adriaküste zwischen Venedig und Lecce wird im Allgemeinen in einen nördlichen sowie zentralen und südlichen Teil unterschieden. Im Norden befinden sich die drei Regionen Venetien, Friaul-Julisch-Venetien und Emilia-Romagna, im Zentrum die Regionen Marken und Molise, im Süden die Region Apulien.
Italien – die Adriaküste in Friaul-julisch-Venetien
Die Sehenswürdigkeiten in Triest, der östlichsten Stadt Italiens, sind die „Piazza dell’Unità d’Italia“ mit den umliegenden neoklassizistischen Prachtbauten, das Opernhaus „Teatro Verdi“ von 1798 und die Kathedrale San Giusto aus dem 14. Jahrhundert. Das Hafenstädtchen Muggia ist ein vor allem im Sommer gut besuchtes Tourismus- und Handelszentrum.
In Monfalcone werden große Kreuzfahrtschiffe gebaut. Die flach abfallenden Strände auf der „Goldinsel“ Grado eignen sich perfekt für einen Badeurlaub bei Reisen mit Kindern an die Adria.
Italien – die Adriaküste in Venetien
In der weltberühmten Lagunenstadt Venedig sind der Dogenpalast am Markusplatz und die Rialtobrücke über den „Canale Grande“ die größten Attraktionen. In Caorle gibt es zahlreiche Hotels, Campingplätze und Feriendörfer sowie mit der begehrten „Blauen Flagge“ ausgezeichnete Badestrände.
Sehenswert in Jesolo sind der 48 Meter hohe Leuchtturm am Strand, der mittelalterliche „Torre Caligo“ und das Militärmuseum „Vidotto“. Chioggia ist für seine Flanier- und Einkaufsmeile Corso del Popolo mit dem werktäglichen Fischmarkt und der tollen Sicht auf die Inseln Pellestrina im Golf von Venedig bekannt.
Italien – die Adriaküste in der Emilia-Romagna
Die Stadt Rimini hat sich schon im 19. Jahrhundert zum populären Seebad entwickelt, architektonisch interessant ist der Dom „Tempio Malatestiano“ aus dem 15. Jahrhundert. Kinder lieben den Miniatur- und Freizeitpark „Italia in Miniatura“ samt Wildwasserbahn.
In Ravenna stehen imposante Bauten des UNESCO-Weltkulturerbes wie das Mausoleum der „Galla Placidia“ aus dem 5. Jahrhundert und die Hofkirche „Sant’Apollinare Nuovo“ aus dem 6. Jahrhundert. Das historische Zentrum der alten Universitätsstadt Ferrara gehört ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Italien – die Adriaküste in Marken, Molise & den Abruzzen
Fano in den Marken besitzt ausgedehnte Strände und das gut 2.000 Jahre alte römische Stadttor „Arco d’Augusto“. San Benedetto del Tronto verfügt über eine sieben Kilometer lange Strandpromenade und einen großen Fischereihafen. Ortona in der Provinz Chieti in den Abruzzen ist für gute DOC-Weine und seine mittelalterliche Zitadelle bekannt.
In Vasto könnt ihr im Urlaub an der Adria die Kathedrale San Giuseppe aus dem späten 13. Jahrhundert, das Kastell „Caldora“ aus dem 15. Jahrhundert und das Kunstmuseum im „Palazzo D’Avalos“ besichtigen. Termoli ist ein klassischer Badeort, im zentralen Viertel „Borgo Vecchio“ gibt es viele Bars, Cafés und Restaurants, die euch mit italienischen Köstlichkeiten verwöhnen.
Italien – die Adriaküste in Apulien
Der ehemalige Fischerort Vieste in Apulien ist heute ein lebendiger und wegen der kräftigen Winde speziell bei Surfern beliebter Ferienort. In der Umgebung von Trani wird der bei Bauherren begehrte rötliche Naturstein „pietra tranese“ abgebaut. Sehenswert ist das „Castello Normanno Svevo“ (Schwabenkastell) von 1249. Otranto gilt als einer der schönsten Orte in Italien.
Als Ausflugsziele in der Nähe empfehlen sich die Alimini-Seen sowie die Höhlen „Grotta Romanelli“ und „Grotta dei Cervi“ mit Felsmalereien aus der Steinzeit.
Slowenien – die slowenische Adriaküste: Ankaran, Koper, Izola & Piran
Die slowenische Riviera erstreckt sich über knapp 50 Kilometer über den Norden Istriens. Typisch für die Gegend sind prachtvolle venezianische Bauwerke, felsige Küsten und viele Yachthäfen.
Bei Ankaran liegt das als Naturdenkmal ausgewiesene Kap der Muggia-Halbinsel, die Stadt wird wegen ihres gepflegten Campingplatzes häufig von Urlaubern gelobt. Koper ist Sloweniens einzige Seehafenstadt, ein gerne von Touristen gewähltes Fotomotiv ist der venezianische Wehrturm im Ortsteil Podpeč aus dem 15. Jahrhundert oberhalb der Stadt. Durch das Naturreservat „Škocjanski zatok“ verläuft ein zwei Kilometer langer Rundweg zur Vogelbeobachtung.
In Izola in der slowenischen Küstenregion Primorska gibt es einen großen Yachthafen mit ca. 700 Liegeplätzen, Urlaubsresort, Schwimmbad und Kasino. Hier werden auch häufig Wassersport-Events veranstaltet. Piran ist eines der meistbesuchten Touristenzentren in Slowenien. An der südlichen Strandpromenade sowie am malerischen „Tartinijev trg“ (Tartiniplatz) im Stadtkern liegen zahlreiche Restaurants.
Ein bekanntes Ausflugsziel etwas außerhalb ist der 6,5 km² große Naturpark der Salinen von Sečovlje bei Seča.
Kroatien – die Adriaküste in Istrien: Rovinj, Poreč, Pula & Opatija
Die ohne ihre vorgelagerte Inseln gut 1.700 Kilometer lange und vorwiegend verkarstete kroatische Adria erstreckt sich vom Badeort Savudrija (Umag) auf der Halbinsel Istrien im Norden bis zur Halbinsel Prevlaka an der Bucht von Kotor und Grenze zu Montenegro im Süden.
Rovinj an der Westküste Istriens wird wegen seiner vielen Bade- und Tauchgelegenheiten sowie den Geschäften und Restaurants an der Hafenpromenade geschätzt. Sehenswert ist das öffentliche Aquarium mit Fauna und Flora aus der Adria in über 20 Bassins.
In Poreč stehen die als UNESCO-Weltkulturerbe gelistete Euphrasius-Basilika aus dem 6. Jahrhundert und eine gut erhaltene mittelalterliche Stadtmauer mit Türmen. Gut bummeln und shoppen könnt ihr auf der Hauptstraße „Decumanus Corso“.
Pula an der Südspitze Istriens besitzt mit dem römischen Amphitheater „Pulska Arena“ aus dem 1. Jahrhundert eine bedeutende antike Attraktion. Schöne Ausflüge führen auf die Inseln im Nationalpark Brijuni. An den Stränden im Stadtteil Verudela bekommt ihr mit etwas Glück sogar die sehr seltenen Mittelmeer-Mönchsrobben zu Gesicht.
In Opatija an der Kvarnerbucht empfehlen wir euch eine Wanderung auf der 12 Kilometer langen Franz-Joseph-Promenade („Lungomare“) sowie einen Besuch der Strände Plaža Slatina, Plaža Tomasevac und Plaža Lido.
Nur eine kleine Gemeinde in Bosnien & Herzegowina liegt an der Adria
Der Abschnitt „Makarska Riviera“ an der kroatischen Adriaküste zieht sich über ca. 45 Kilometer Länge von Brela bis nach Gradac in Dalmatien. Bekannte Badeorte sind u.a. Baška Voda, Tučepi, Podgora sowie Drvenik und Zaostrog. Mit Bootsausflügen könnt ihr die Inseln Brač, Hvar, Korčula und Pelješac besuchen.
In der ländlich geprägten Region Konavle wird intensiv Wein- und Olivenanbau betrieben. Die mittelalterliche Altstadt von Dubrovnik zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und diente in der Vergangenheit schon häufig als Kulisse für Historienfilme.
Nur eine kleine Gemeinde in Bosnien & Herzegowina liegt an der Adria
Die kleine Gemeinde Neum im nach ihr benannten Neum-Korridor ist der einzige Zugang Bosnien-Herzegowinas zum Meer. Die sechs lokalen Hotels und vielen privaten Pensionen beherbergen vor allem Gäste aus Polen, Tschechien, der Slowakei sowie aus Deutschland und Österreich.
Steilküsten, einsame Strände & ein steinalter Baum in Montenegro
Die montenegrinische Adriaküste erstreckt sich von der Halbinsel Prevlaka bis zur Insel Ada Bojana an der Grenze zu Albanien. Die Steilküste ist für die „Blaue Grotte“ auf der Halbinsel Luštica, das UNESCO-Weltkulturerbe der Bucht von Kotor und die montenegrinische Riviera zwischen Budva und Bar bekannt.
Vor dem Badeort Budva liegt die kleine unbewohnte Insel Sveti Nikola mit schönen Stränden. Herceg Novi beherbergt ein Kurzentrum für Thalassotherapien mit Meeresschlamm. Am 13 Kilometer langen „Velika Plaža“ (großen Strand) in Ulcinj gibt es auch ein FKK-Gebiet. In der Region steht der ca. 2.300 Jahre alte Ölbaum von Mirovica.
Die Adriaküste in Albanien
Die „Riviera shqiptare“ (albanische Riviera) am Ionischen Meer liegt im Süden des Landes zwischen dem Badeort Saranda und dem Llogara-Pass bei Vlora. Besonders gut besucht sind die Ferienorte Ksamil, Himara, Dhërmi, Vuno und Qeparo. Recht ruhig zeigen sich hingegen die Strände Lapardha sowie Lumra und Shpella bei Lukova.
Beliebt für den Urlaub an der Adria ist auch der Bunec-Strand bei Piqeras. Rund um das Dorf Fterra wachsen viele Feigen, Nüsse, Oliven, Trauben und Zitrusfrüchte. Sehenswert sind die Ruinen des UNESCO-Weltkulturerbes von Butrint, der fast menschenleere Nationalpark Karaburun-Sazan und die Wanderwege durch den Nationalpark Llogara im Ceraunischen Gebirge.