“9 Personen im Alter von 2 bis 57 Jahren aus 3 verschiedenen Ländern, 5 verschiedenen Orten und alle davon mit ihren eigenen Köpfen, Bedürfnissen und Vorstellungen treffen in Österreich zusammen, um sich zumindest einmal im Jahr sehen zu können. Was uns verbindet?
Nicht sehr viel, nur ein wenig Genetik, für die ich verantwortlich bin, und eben der Versuch, sich jährlich zu treffen. Im Herzen der Familie liegt das Gefühl der Gemeinschaft und solche Treffen finde ich dafür sehr wichtig. Der Spaß soll dabei natürlich nicht auf der Strecke bleiben, versteht sich.
Während die Wahl des geeigneten Termins bei dieser Truppe eine Herausforderung darstellt, ist die Frage nach dem passenden Urlaubsort kein Problem. In Tirol liegt nicht nur eine Menge Schnee, auch die vielen Möglichkeiten für die unterschiedlichsten Aktivitäten machen das wunderbare Stubaital in Österreich zu einer Lieblingsdestination für uns.
Damit wir auch ja im selben Hotel unterkommen, ist das rechtzeitige Buchen essentiell. 3 Monate im Voraus finden wir also eine Pension im Stubaital, 30 Minuten von Innsbruck, direkt an einer Anfängerpiste und 20 Minuten vom Stubaier Gletscher entfernt.
Angereist wird entspannt mit dem Auto über München aus Regensburg, etwas langwieriger über den Brenner mit dem Zug und via Direktflug von Berlin nach Innsbruck. Keiner klagt, alle sind Freitag Abend vereint und können sogar noch am Nachtrodeln teilnehmen, zumindest die, die nicht vor 21 Uhr eingeschlafen sind.
Das mit dem Tagesablauf ist bei der bunten Truppe so eine Sache, doch wenn der Berg ruft, müssen auch die Schlafmützen früh aus den Federn. Der Grund: Ein Tagesskipass ist ja nicht ganz kostengünstig, gerade für die Studierenden unter uns und muss daher voll ausgekostet werden.
Zwei Skianfänger, zwei Vollprofis, eine Gemütliche, einer mit Snowboard, das trotzende Kleinkind und sein Aufpasser sowie der Anpassungsfähige (Ich) treffen mit Sicherheit nicht auf der Piste zusammen – und damit das Familiengefüge wirklich in Gemeinschaft gelebt und erlebt werden kann, ist ein gemeinsames Frühstück im Hotel das A und O. Das finden wir alle super, und der ein oder andere von uns akzeptiert dann sogar auch die gruselige Wochenendaufstehuhrzeit von 7.30 Uhr.
Eine Stunde später werden die Skier geliehen und um 9.30 Uhr geht es los zum Gletscher. Während in Fulpmes eine dicke Wolkendecke das Alpenpanorama verdeckt, gestaltet sich die Autofahrt zum Gletscher wie eine Fahrt zum Himmelstor.
Nach und nach blitzt immer mehr die Sonne hindurch, der verschneite Bergfluss erinnert an einen kitschigen Weihnachtsfilm, es fehlt wirklich nur noch das Läuten der Glöckchen. Oben angekommen staunen wir alle: blauer Himmel, leuchtend weiße Pisten, die -5 Grad wirken gar nicht mehr so kalt. Mit der Gletscherbahn geht es hinauf und oben trennen sich dann vorerst unsere Wege.
Trotzkind trotzt im Spielbereich, bekommt immer wieder eine Ladung Schnee vorgesetzt, um das hitzige Gemüt abzukühlen. Welch ein Glück, dass es auch im Innenbereich etwas für Kinder gibt (abgesehen vom Kindergarten, der aber erst die Kleinen ab 3 Jahren betreut).
Der Rest verteilt sich auf den Pisten, die für kleine Skihasen wie für unsere 6-jährige Lena, aber auch für sportliche Abenteurer alles bieten. 13.30 treffen wir dann doch für ein leckeres Schnitzel auf der Alm zusammen, um dann im Anschluss bis 16 Uhr nochmals die Schneetauglichkeit der unzähligen Pisten zu testen.
Die große Auswahl der vielen urigen Restaurants in der Umgebung macht es uns einfach, ein hübsches Plätzchen für unser nun wieder gemeinsames Abendessen zu finden, das auch einen karamellisierten Kaiserschmarrn für uns bereithält. Was wäre Österreich nur ohne seine Süßspeisen?
Um 21 Uhr stolpern wir alle gut ernährt in die Federbetten unseres Hotels. Fast alle! Zwei der Truppe haben Lust auf Aprés-Ski und finden selbst im kleinen Fulpmes eine Schlager spielende Spelunke. ‘Aber, aber!’ – rufe ich hinterher – ‘Punkt 7.30 Frühstückszeit. Der Berg ruft!’
Sonntag: Ein halber Skitag ist für uns alle noch drinnen. Diesmal bleiben wir in Hotelnähe und statten den Elferbahnen einen Besuch ab, die nicht so viel Abwechslung wie der Stubaier Gletscher bieten, dafür geht es hier gemütlicher zu. Auch unser Kleinster in der Runde kommt nun in den Genuss eines Schlittens, der mit Papa mehrfach ausgetestet werden darf.
Weil ein Teil der Truppe in Innsbruck am späten Nachmittag in den Flieger steigt, findet das letzte gemeinsame Mittagessen auch hier statt. Danach flanieren wir noch kurz durch die Altstadt, finden eine süße Stärkung in Form einer Sacherschnitte. Ach mein Österreich, warum bist du nur so köstlich? Der Abschied steht an. Nächstes Jahr wieder Österreich? Aber sicher!”