Erfahrungen beim Familienurlaub auf Malta
Sandra fliegt mit ihren beiden Jungs (6 und 8) für ein verlängertes Wochenende nach Malta.
“Meine Frau Andrea konnte leider nicht mit uns zusammen verreisen, eine heftige Grippe hatte sie erwischt. Also habe ich mich mit unseren zwei Rackern an einem Freitag – es waren Pfingstferien – allein auf den Weg zum Münchner Flughafen gemacht. Rein in die S-Bahn und ab zu Terminal 2. Die Jungs sind dank ihrer beiden Mamas Vielflieger (dafür haben wir kein Auto und fahren nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad) und sehen jeder Flugreise entspannt entgegen.
Tag 1 – Anreise
Nach gut 2 Stunden Flug haben wir den Dauerregen hinter uns gelassen und sind bei schönstem Wetter auf Malta gelandet. Es ist ein herrliches Gefühl, wenn man aus dem Flugzeug steigt und einem die warme Mittelmeerluft entgegenschlägt. Der Flughafen auf Malta ist recht winzig, sodass wir innerhalb von 5 Minuten draußen waren (wir hatten nur Handgepäck). Kurz vor dem Ausgang gibt es einen Taxistand, die Dame dort fragte uns, wo wir hinwollten (St. Julians), wir zahlten 20 Euro und schon ging es ab ins Taxi.
Die Fahrt dauerte nicht lange, das lag vielleicht nicht unbedingt nur an der geringen Erfahrung, sondern wohl eher an der durchaus rasanten Fahrweise unseres Taxifahrers. Wir kamen sicher in unserem Apartment in der Triq Alfred Gauci an. Unsere Unterkunft auf Malta bestand aus 2 Schlafzimmern, einem geräumigen Esswohnzimmer mit Küchenzeile und einem kleinen Bad.
Die Lage des Apartments war ein Traum, ruhig gelegen, aber trotzdem sehr zentral. Wir konnten während unseres Aufenthaltes alles fußläufig erreichen oder haben uns beim Balluta Bay in den nächsten Bus gesetzt.
Nachdem wir unsere wenigen Habseligkeiten ausgepackt haben, hatten wir alle Hunger. Ein verspätetes Mittagessen sollte uns allen wieder Kraft geben. Wenige Meter von uns entfernt gab es ein nettes Café, U Bistrot, das schon von Weitem sehr einladend aussah. Sogar meine Jungs haben was gefunden, was ihnen geschmeckt hat. Danach ging es ebenfalls nur ein paar Meter weiter zum Exiles Bay, wo es einen Spielplatz gibt, der perfekt war, um dem Bewegungsdrang meiner Rabauken gerecht zu werden.
Ein Eis gab es auch noch und dann sind wir alle drei erst einmal zum Supermarkt getigert. Von dem Park Towers Supermarket am Spinola Bay war ich mehr als positiv überrascht. In München wohnen wir mitten in der Stadt und dadurch bin ich eher kleine Supermärkte mit nicht allzu großer Auswahl gewöhnt.
Was uns hier geboten wurde, hat uns alle überrascht. Nur bei dem leidigen Thema “Brot” kann einfach kein anderes Land mit der deutschen Brotkultur und den heimischen Bäckereien mithalten. Aber gut, Toastbrot und Knäcke tun es auch, zum Frühstück gibt es sowieso immer Müsli mit Joghurt, Haferflocken und Obst.
Wir haben unseren kleinen Einkauf ins Apartment verfrachtet und sich dann zum Abendessen wieder Richtung Spinola Bay und Paceville aufgebrochen. Von Freunden von mir, die ebenfalls 2018 auf Malta gewesen sind, weiß ich, dass es dort eine ganz tolle Pizzeria geben soll. Hugo’s Pizza & Pasta liegt mitten im – so wie mir scheint – Partyviertel. Überall gibt es Bars und Clubs, aus denen der unverkennbare Shishageruch herausströmt. Etwas versteckt zwischen anderen Restaurants und Clubs liegt die Pizzeria, die ich euch wirklich empfehlen kann.
Die Jungs haben sich ihre Pizza gierig in ihren Schlund gestopft, während ich mich für eine sehr leckere Lasagne entschieden habe. Probiert habe ich die Pizza natürlich trotzdem!
Tag 2 – Ausflug zum Strand Tuffieha Bay
Heute stand ein Strandtag auf dem Programm. Nach dem Frühstück habe ich noch schnell in der französischen Bäckerei Fresh, die ich gestern Mittag gegenüber vom U Bistrot entdeckt habe, ein paar köstliche Pain au Chocolate geholt, die die ganze Mannschaft am Vormittag bei Laune halten sollten. Ansonsten kamen Wasser, Kracker, Obst, Sonnencreme, Badehosen, Handtücher und Strandspielzeug in unsere Rucksäcke.
Ausgesucht für einen entspannten Tag am Strand habe ich den Tuffieha Bay in der Nähe vom Golden Bay im Nordwesten Maltas. Wir sind mit dem Bus dorthin gefahren, was durch die vielen Stopps gut 1 ½ Stunden gedauert hat. Leider sind nicht nur wir auf die Idee gekommen, mit den Öffentlichen dorthin zu fahren.
Es war ziemlich voll und der Bus ist irgendwann auch direkt an den Haltestellen vorbeigefahren, weil einfach niemand mehr reingepasst hat. Dafür habe ich aber noch nicht einmal 5 € für uns alle gezahlt. Der Tuffieha Bay ist ein absoluter Traum, der wunderschöne Strand und das flach abfallende Wasser sind ideal für die Jungs, so dass ich nicht jede Sekunde auf sie achtgeben muss.
Einen Sonnenschirm haben wir uns bei dem Café am Strand ausgeliehen, bei dem wir mittags zusammen Fish & Chips verspeist haben. Die Zwei waren mit Plantschen, Ping-Pong Spielen, Sandburgen Bauen und anderen Sachen beschäftigt, die Jungs in diesem Alter eben so einfallen.
Ich habe gelesen und bin mit den beiden immer mal wieder im Wasser schwimmen gegangen. Gut, dass wir unsere obligatorischen Badeschuhe dabei hatten, denn so konnten die zwei Wasserratten den ganzen Tag in den Wellen hüpfen, ohne sich an den Steinen zu verletzen.
Am späten Nachmittag ging es mit dem Bus zurück, ab unter die Dusche und Badezeug auswaschen und dann haben wir uns im Peppino’s, ein süßer Italiener am Spinola Bay mit traumhaften Blick über den kleinen Hafen, mit Käse-Maccaroni vollgestopft. Gute Nacht und ab ins Bett.
Tag 3 – Sliema & Valletta
Auf nach Sliema und Valletta, und zwar zu Fuß und querfeldein. Das heißt, wir sind nicht die Promenade entlang gelaufen, sondern haben uns ein wenig Treiben lassen (mit der Hilfe von Google Maps kein Problem). Wir sind bergauf- und bergabgelaufen, an wunderschönen Häusern und Straßen vorbei und draußen war diese friedliche Stimmung, die es nur an frühen Sommermorgen gibt.
Die Gegend rund um den Hafen in Sliema ist sehr belebt und überall wuseln die Menschen umher. Bevor wir mit der Fähre nach Valletta fahren wollten, gab es für jeden von uns noch eine Stärkung. Die Jungs bekamen ihren Smoothie bei Dr. Juice (Hauptsache Vitamine, von mir aus auch in pürierter Form) und ich habe mir einen Kaffee mit einer ziemlich leckeren Pistaziencreme im Café Berry gegönnt. So fühlt sich Urlaub an.
Ab auf die Fähre und 10 Minuten später waren wir auch schon in Valletta. Für historische Plätze, Kirchen und Museen interessiert sich unser Nachwuchs leider noch nicht so sehr. Deswegen lese ich mir meist vorab die interessantesten Punkte über die historischen Bauwerke durch und freue mich, wenn wir einige der Sehenswürdigkeiten zumindest von außen gesehen haben :).
Die Zwei sind aber durchaus an ihrer Umgebung interessiert, schauen sich neugierig um, nehmen die unbekannten Orte wahr und schmieden dann ihre eigenen Geschichte rund um Ritter und Burgen.
Nach einem 3-stündigen Spaziergang durch das historische Valletta inklusive Hafen, Upper Barrakka Gardens und Co, sind wir an der Shoppingmeile angekommen. Irgendwie hat sich ergeben, dass wir den Nachmittag mit Einkaufen verbracht haben. Neue Schuhe und Klamotten für den Sommer waren eingepackt und wir haben uns wieder auf den Weg zur Fähre gemacht. Klar, shoppen gehen können wir auch in der Heimat, aber hier war es deutlich entspannter als an einem Samstagvormittag in der Münchner Innenstadt.
Es gab ein frühes Abendessen im Apartment, danach noch kurz auf den Spielplatz beim Exiles Bay und danach waren wir alle geschafft.
Tag 4 – der Süden Maltas & Popeye Village
Für unseren letzten Tag habe ich mir ein Auto gemietet, so dass wir noch ein wenig mehr von der Insel entdecken konnten. Mit den Bussen dauert es einfach sehr lange und Fahrradfahren mit 2 Kindern ist auf Malta bei dem Verkehr einfach keine Option. Am Hilton Hotel in Paceville gibt es eine Autovermietung, sodass wir recht schnell einen fahrbaren Untersatz hatten. Gozo und Comino haben wir bei unserem Urlaub auf Malta leider ausgelassen, das wäre zeitlich einfach zu eng geworden.
Zunächst ging es in den Süden nach Marsaxlokk und zum St. Peter Pool, der meine Kinder voll und ganz fasziniert hat. Schwimmen ist für Kinder dort leider keine Option, also sind wir zum Pretty Bay in Birzebbuga gefahren, der nicht weit entfernt ist. Schöner weißer Strand mit Blick auf den Hafen und die (etwas lauten) Flugzeuge am Himmel. Uns hat dieser Strand-Vormittag trotzdem gefallen. Nach einem Snack in einem der Restaurants ging es wieder Richtung Norden.
Erst zum Popeye Village für die Jungs und danach zur alten Hauptstadt Mdina, die ich unbedingt noch sehen wollte. Auch Mdina ist einen Ausflug wert. Die Parkplatzsuche gestaltet sich in der näheren Umgebung etwas schwierig, aber nach 15 Minuten suchen und rumfahren, habe ich endlich einen ergattert. Die engen verwinkelten Gassen wirken wie ein riesiges Labyrinth, das uns alle begeistert hat. In der einen Ecke ist es ganz ruhig, die Fensterläden der Häuser verschlossen und man begegnet keiner Menschenseele.
Geht man um die Ecke, ist man wieder mittendrin im Trubel aus Touristen, kleinen Marktständen, Restaurants und Souvenirläden. Am Ende der Stadtmauer hat man einen tollen Blick über die Insel und kann sogar bis zum einzigen Hochhaus der Insel, dem Portomaso Business Tower, in Paceville gucken.
Genau dorthin hat es uns dann auch an diesem Abend bei der Suche nach einem Restaurant verschlagen. Zur Auswahl standen das indische Restaurant Sharma Ethnic Cuisine, in das ich gerne gegangen wäre oder ein Italiener. Wir haben uns dann, oh Wunder, für den Italiener entschieden. Nach einem kurzen Abendspaziergang entlang der Portomaso Marina und einigen durchaus imposanten Yachten ging es zum letzten Mal zurück nach St. Julians in die Triq Alfred Gauci.
Tag 5 – Abreise
Da unser Flug erst am Mittag ging, haben wir ganz gemütlich gefrühstückt und sind dann mit dem Flughafen-Bus (X2 oder TD2) von St. Julians zum Flughafen getuckert. Es hat alles gut geklappt und umweltfreundlicher und günstiger als ein Taxi ist es auch. Viel zu essen hatte ich nicht mehr eingepackt, weil ich uns am Flughafen etwas holen wollte.
Das Essen von Air Malta hat neben einem langweiligen Thunfisch- oder Käsesandwich leider nicht allzu viel zu bieten und da ich auf die quengelnde, hungrige Meute keine Lust hatte, gab es zur Feier des Tages eine große Portion Pommes bei Burger King.
Fazit
Malta hat uns allen sehr gut gefallen, vor allem die kurze Anreise ist super. Innerhalb kurzer Zeit bekommt man einen tollen Eindruck von dieser faszinierenden Insel, auch wenn diese 5 Tage natürlich nicht ausgereicht haben, um sich alles anzuschauen.
Meine Erfahrungen beim Urlaub auf Malta mit Kindern sind durchweg positiv, denn jeder von uns kommt auf seine Kosten. Malta bietet eine tolle Kombination aus Strand- und Kultururlaub. Und alle, die sagen, Malta hätte keine schönen Strände zur Auswahl, irren sich und haben an der falschen Stelle gesucht.“