Wohin soll die Reise gehen – Madeira als Reiseziel für den nächsten Familienurlaub
Das Hochgebirge und die vom Meer umtoste Steilküste auf Madeira bieten einzigartige Fotomotive für Entdecker jeglichen Alters. Bis zu fast 2.000 Meter hohe Gipfel wie der Pico Ruivo, Pico do Arieiro, Pico das Torres und Pico Grande könnt ihr auf gut ausgebauten Wanderwegen erklimmen. Fantastische Fernsicht habt ihr zum Beispiel vom 1007 Meter hohen Encumeada-Pass im Norden.
Hervorragend für Wanderungen mit Kindern eignet sich auch die Hochebene Paul da Serra im Zentrum der Insel Madeira. In der nur dünn besiedelten Region, die vielerorts an Schottland erinnert, wachsen hauptsächlich Gräser, Farne und Ginster. Seelenruhig kauen hier Kühe, Schafe und Ziegen auf den weitläufigen Weiden, während sie euch beim Wandern beobachten.
Nicht nur imposante Landschaften auf relativ kleinem Raum hält Madeira in großer Anzahl und ausgeprägter Vielseitigkeit parat, auch die Fauna und Flora der isolierten Insel zeigen sich ausgesprochen artenreich und einzigartig. Fast 3.000 Pflanzen- und ca. 900 Tierarten gelten als exklusiv und einzigartig.
Auch als „Blumeninsel“ bekannt, könnt ihr in den niedrigeren Lagen an der Küste Madeiras prächtige Lilien, Hortensien, Strohblumen und die typischen Drachenbäume bewundern. In den höheren Lagen dominiert hingegen der charakteristische Lorbeerwald, seit 1999 ist das gut 150 km² große Schutzgebiet Laurisilva im Norden Teil des UNESCO-Weltnaturerbes. Was ihr sonst noch wo und wie auf Madeira im Familienurlaub entdecken könnt, zeigen wir euch hier in den folgenden Abschnitten.
Norden: Schwimmbecken aus Vulkangestein & begehbare Lavakanäle
An der rauen Nordküste der Insel liegen die vier Kreise („municípios“) Porto Moniz, São Vicente, Santana und Machico. Sehenswürdigkeiten in Porto Moniz sind die rekonstruierte Festungsanlage Forte São João Baptista aus dem 18. Jahrhundert mit dem „ Aquário da Madeira“, die altehrwürdigen Kirchen Matriz und Santa Maria Madalena do Mar, das interaktive Wissenschaftszentrum „Ciência Viva“ sowie die Schwimmbecken im erstarrten Vulkangestein „Piscina Naturais“.
Zu den Attraktionen in São Vicente zählen die begehbaren Lavakanäle „Grutas“, die Kapelle Capelinha do Calhau von 1692 in einer Felsnische und die vielen Aussichtspunkte („Miradouros“) entlang der Wanderwege. Der Kreis Santana ist seit 2011 ein UNESCO-Biosphärenreservat. Sehenswert sind die typischen strohgedeckten Holzhäuser „Casas de Colmo“, der Themenpark „Parque Temático da Madeira“ und die Seilbahn „Teleferico Rocha do Navio“.
In Machico findet ihr zahlreiche Unterkünfte und Restaurants, hier gibt es auch einen von nur zwei künstlich angelegten Sandstränden auf Madeira sowie das moderne Freizeit- und Sportzentrum „Parque Desportivo Água de Pena“.
Südosten: Madeiras Hauptstadt Funchal & Santa Cruz
An der Südostküste liegen die Kreise Santa Cruz und Funchal. In Madeiras Hauptstadt Funchal empfehlen wir euch einen Besuch der Markthalle „Mercado dos Lavradores“ sowie der beiden prachtvollen botanischen Gärten „Jardim Tropical Monte Palace“ und „Jardim Botânico da Madeira-Engº Rui Vieira“.
Tolle Sicht über die Stadt und das Meer habt ihr bei Fahrten mit der Luftseilbahn von Funchal nach Monte. Eine architektonische Attraktion ist das nachts bunt beleuchtete Casino des brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer. Im „Museu de Arte Sacra“ gibt es christliche Kunst zu sehen, im „Museu Photographia Vicentes“ Tausende von Fotos aus der Stadtgeschichte und zahlreiche alte Kameras. Die Kathedrale „Sé Catedral de Nossa Senhora da Assunção“ aus dem frühen 16. Jahrhundert ist eine der ältesten und größten Kirchen auf der Insel.
Eine Kuriosität ist das international nicht anerkannte, nur ca. 178 m² große Fürstentum „Pontinha“ auf der ehemaligen Tempelritterfestung Forte de São José auf einer Felsformation etwa 70 Meter vor der Küste. Die Sehenswürdigkeiten in Santa Cruz sind die Pfarrkirche Matriz de Santa Cruz aus dem 16. Jahrhundert und das lokale Rathaus. Im angrenzenden Nachbarort Santo da Serra beginnt der Wanderweg „Caminho do Levada da Serra“.
Südwesten: malerische Dörfer & Paradies für Sport- & Kulturliebhaber
An der Südwestküste liegen die drei Kreise Calheta, Ponta do Sol und Ribeira Brava. Touristische Publikumsmagneten in Calheta sind der große Sport- und Yachthafen sowie die künstlich angelegte Lagune „Calheta Beach“. Sehenswert sind auch das Museum für moderne Kunst „Casa das Mudas“ und das Zuckermuseum in einer ehemaligen Fabrik. Von Calheta aus starten viele Boote zu Walbeobachtungsfahrten.
Ponta do Sol ist ein malerischer Hafenort mit vielen Sonnenstunden. Hier könnt ihr ganz entspannt über die schöne Hafenpromenade mit den vielen kleinen Cafés, Bars und Geschäften schlendern. Vor Ort starten die Wanderwege „Levada Nova“ und „Levada do Moinho“, schöne Ausflüge sind auch zu den imposanten Aussichtspunkten Cabo Girão und Rabaçal möglich.
Ribeira Brava ist einer der größten Orte und wichtigster Verkehrsknotenpunkt an der Südküste Madeiras. Zum Schwimmen eignet sich die steinige Badebucht. Informativ und interessant ist das Volkskundemuseum „Museo Ethnografico“, Weitsicht bietet der Aussichtspunkt „Miradouro San Sebastian“. Rund um die Stadt verläuft der Wanderweg „Levada Nova da Tabua“, der sich auch gut bei einem Familienurlaub mit Hund auf Madeira erkunden lässt.
Insel Porto Santo: traumhafte Sandstrände & Kolumbus Wohnort
Die lediglich gut 11 km² große Insel Porto Santo liegt ca. 40 Kilometer nordöstlich von Madeira. Hier leben aktuell etwa 5.500 Einwohner hauptsächlich von Fischerei und Fremdenverkehr. Anders als Madeira verfügt Porto Santo über diverse Sandstrände.
Im Sommer sowie an den Wochenenden besonders gut besucht ist der neun Kilometer lange Strand Campo de Baixo im Hauptort Vila Baleira. Besichtigen könnt ihr dort die „Casa Museu Cristovão Columbo“, wo Christoph Kolumbus einst gewohnt haben soll. Fernsicht über Land und Wasser habt ihr vom Pico do Facho, am Pico de Ana Ferreira gibt es bizarr wirkende Basaltformationen.