“Vor 2 Jahren ist meine Tochter mit ihrer Familie aus einem kleinen Dorf mitten im Ruhrpott nach Berlin gezogen. Diesen Sommer rund um Pfingsten besuche ich die ganze Meute in der Hauptstadt und wir wollen von dort aus für ein paar Tage lang den Spreewald erkunden. Wir alle kennen diese Region überhaupt nicht, umso gespannter waren wir auf unseren gemeinsamen Urlaub im Spreewald am Pfingstwochenende.
Unser Ferienhaus im Spreewald
Unser Haus lag wunderschön irgendwo im Nirgendwo zwischen Burg und Leipe direkt am Fließ. Es war ein altes Haus mitten im Spreewald, das vor Jahren renoviert wurde und perfekt für einen Familienurlaub mit Hund ist. Es gab im Haus genügend Platz und alles, was eine 5-köpfige Familie mit 2 Kindern braucht. Der Garten war ein Traum, Trampolin, Schaukel, sogar ein kleiner Sandkasten und ein Grill waren vorhanden und haben uns und vor allem meinen 2 Enkeln und Rüdiger den Aufenthalt ungemein versüßt.
Durch die traumhafte Lage konnten wir einen entspannten Urlaub im Spreewald direkt am Wasser verbringen, ein Boot und auch Fahrräder konnten wir umsonst nutzen – ideal für Aktivitäten und Ausflugsziele in der näheren Umgebung. Das Auto haben wir kaum gebraucht, außer um in die umliegenden Städte zu gelangen.
Freitag – Ankunft im Spreewald
Anreise in den Spreewald: Die Anreise mit dem Auto (ca. 2 h) verlief ohne größere Zwischenfälle. Als kleinen Zwischenfall würde ich das Gezanke um das iPad meiner beiden Enkel betrachten, Groß und Klein waren sich über das “Fernsehprogramm” uneinig. Ich weiß zwar nicht, warum die Zwei auf einer Autofahrt von 2 h nicht ohne dieses Ding auskommen, aber in Erziehungsfragen mische ich mich nicht ein.
Lübbenau: Den Nachmittag verbrachten wir im wunderschönen Lübbenau, erst gegen Abend wollten wir unser Ferienhaus aufsuchen. Lübbenau hat eine wunderschöne historische Altstadt zu bieten, auch der Hafen, von dem aus Kahnfahrten angeboten werden, ist einen Abstecher wert. Eine Kahnfahrt haben wir aber an diesem Tag nicht gemacht, aufgrund des guten Wetters war einiges los. Stattdessen haben wir dem Schloss Lübbenau einen Besuch abgestattet. Der Schlosspark ist wunderbar zum Spazierengehen geeignet, Rüdiger war ganz begeistert.
Samstag – Lehde & Umgebung
Eine typische Kahnfahrt gehört zu einem Urlaub im Spreewald unbedingt zu den Aktivitäten, die ihr auf jeden Fall machen solltet. Nur vom Wasser aus lässt sich die Einzigartigkeit und Schönheit des Spreewalds entdecken. Los ging es wieder in Lübbenau am Hafen, von wo aus wir unsere Tour nach Lehde starteten. Rüdiger war ebenfalls auf dem Kahn erlaubt, sodass einem gemeinsamen Familienausflug mit Hund durch das Biosphärenreservat Spreewald nichts mehr im Weg stand.
Für mich war die Kahnfahrt bereits das Highlight, auch wenn Lehde sich nicht zu verstecken braucht. An diesem Fleckchen Erde im Spreewald geht alles etwas ruhiger zu als in Lübbenau und im Freilandmuseum in Lehde kann man sogar für ein paar Stunden den Urlaub auf dem Bauernhof verbringen und in längst vergangene Zeiten und in das traditionelle Handwerk eintauchen. Ansonsten wartet hier viel grüne Natur und Ruhe auf die Erholungssuchenden.
Wandern am Pfingstsonntag
Am Pfingstsonntag stand eine lange Wanderung auf dem Programm. Das Wetter hielt, was es versprochen hatte und so ging es nach dem Frühstück mit ausreichend Proviant los. Da wir zwischen Leipe und Burg wohnten, gab es genügend Ausflugsziele, die wir erwandern konnten. Entschieden haben wir uns aber für keine der nahe gelegenen Sehenswürdigkeiten wie etwa das Gurkenmuseum oder der Gasthof Wotschofska. Wir haben uns einfach treiben lassen, über Fließe, Brücken und Waldwege.
Nach gut 5 h waren wir wieder in unserem Ferienhaus angekommen, dann wurde gegrillt und ansonsten haben wir den Nachmittag mit Nichtstun, Faulenzen und Memory-Spielen verbracht. Meine Enkel sind eigentlich aus dem Alter heraus, in dem man in jeder freien Minute Kärtchen und Pärchen aufdecken möchte, aber mein Schwiegersohn hat das Spiel im Regal im Wohnzimmer entdeckt und dann haben wir (vor allem meine Tochter und ich) mit einem solchen Eifer gespielt, sodass wir damit auch die junge Generation vom Handy weglocken konnten.
Gurkenradweg am Pfingstmontag
Wofür ist der Spreewald bekannt? Na klar, für seine berühmten Gurken. Damit wir vor unserer Abreise am Abend noch ein wenig mehr über die Geschichte der Region in Erfahrung bringen konnten, haben wir einen kleinen Abschnitt des insgesamt 260 km langen Gurkenradwegs auf unseren Drahteseln absolviert.
Mit einem fahrbaren Untersatz ausgestattet hat sich die ganze Familie zum Gurkenmuseum in Lehde und dann nach Burg aufgemacht. Auch hier erwartet den Besucher eine kleine, beschauliche Ortschaft mitten im Spreewald. Stopps haben wir am Bismarckturm, im Kräutergarten, am Barfuß-Park und bei der Gaststätte Alter Bahnhof eingelegt. Danach hieß es Abschied nehmen vom Spreewald.
Rüdiger und ich kommen definitiv wieder, denn der Spreewald hat um einiges mehr zu bieten. In den wenigen Tagen konnten wir längst nicht alles entdecken. Nächstes Mal suchen wir uns einfach eine andere Ecke aus und starten von dort unsere Erkundungstouren.“