Wohin soll die Reise gehen – die polnische Ostsee als Reiseziel für den nächsten Familienurlaub
Neben der malerisch maritimen Landschaft, die sich wegen der Abwesenheit von Bergen bestens für Wander- und Radtouren eignet, hält die Region auch zahlreiche kulturell bedeutsame Ausflugsziele parat. Allen voran die dynamisch wachsende Stadt Danzig, die sich als „Perle der Ostsee“ immer mehr zu einer modernen europäischen Großstadt mit viel Ambiente und Flair entwickelt. Darüber hinaus ist die gesamte polnische Ostseeküste für Urlauber aus Deutschland schnell und einfach zu erreichen, sodass Kinder nicht allzu quengelig werden sollten.
Im Folgenden beleuchten wir für euch die bekanntesten Ferienorte an der polnischen Ostsee übersichtlich nach Attraktionen und Sehenswürdigkeiten sowie Freizeitangeboten und Unterhaltungsmöglichkeiten. Die Übersicht wird euch bei der Planung eurer nächsten Reise 2023 mit Kindern an die polnische Ostsee sicherlich behilflich sein.
Swinemünde: 12 km Sandstrand
Die seit 1945 polnische Stadt Świnoujście war unter dem Namen Swinemünde einst das drittgrößte Ostseebad Deutschlands. Seit 2011 ist die bedeutende Hafenstadt über eine 12 Kilometer lange Strandpromenade mit den angrenzenden sog. „Kaiserbädern“ Ahlbeck, Bansin und Heringsdorf auf Usedom verbunden. An der Promenade von Swinemünde gibt es auch viele Bars, Clubs und Restaurants sowie Sport- und Kinderspielplätze. Sehenswürdigkeiten in der Stadt sind das Wahrzeichen „Mühlenbake“ von 1874, der Kurpark und die Überreste der preußischen Festungsanlagen.
Misdroy & die Insel Wollin: bemerkenswerte Steilküste & eine 400 m lange Seebrücke
Międzyzdroje (Misdroy) liegt auf der Insel Wollin und ist einer der bestbesuchten Badeorte an der polnischen Ostseeküste. Die fast 400 Meter lange Seebrücke im Zentrum des schönen Sandstrands könnt ihr gut mit regelmäßigen Ausflugsschiffen ab Ahlbeck, Heringsdorf und Swinemünde erreichen.
Sehenswürdigkeiten vor Ort sind der „Walk of Fame“ mit vielen Handabdrücken polnischer Prominenter und die imposante Steilküste beim Gosanberg. Auf der 265 km² großen Insel Wolin lohnen die Strände von Międzywodzie und Wisełka sowie das Freilichtmuseum auf der Plage-Insel einen Besuch.
Dziwnów: historische Klappbrücken & Bädervillen
Deutlich ruhiger als in Międzyzdroje geht es im östlich benachbarten Ort Dziwnów (Dievenow) mit aktuell gut 2.700 Einwohnern zu. Der beschauliche Badeort an der Mündung des Flusses Dziwna in die Ostsee ist für gute Wassersportmöglichkeiten bekannt.
Sehenswert sind die historische Klappbrücke, die Kormorankolonie im Ortsteil Berg-Dievenow und die gepflegten Sandstrände mit diversen Bars. Familienfreundliche Unterkünfte findet ihr in den originalgetreu sanierten Bädervillen entlang der Promenade und in den umliegenden Ortsteilen.
Rewal: Vogelreservat, Leuchtturm & der Camminer Bodden
Rewal (Rewahl) bei Trzebiatów ist mit aktuell ca. 1.000 Einwohnern einer der größten Kurorte in Westpommern. Die Seeluft und das Meerwasser sind hier besonders sauber, hinter dem feinsandigen Strand verläuft eine bewaldete Steilküste.
Sehenswürdigkeiten sind das Museum für Fischerei und Meereskunde, das Wasservogelreservat am See Liwia Łuża und der historische Leuchtturm im Ortsteil Niechorze von 1866. Empfehlenswert sind Ausflugsfahrten auf dem Camminer Bodden und Besuche des Schwimmbads im Ortsteil Pogorzelica.
Niechorze: Sport- & Miniaturenpark für Groß & Klein
Vor dem Zweiten Weltkrieg unter dem deutschen Namen „Horst-Seebad” bekannt, eignet sich der hiesige Strand vor allem durch die vor Wind schützenden Lehmufer für einen Familienurlaub mit Kindern und Hunden an der polnischen Ostsee. Seit den frühen 1990er Jahren entstanden hier viele neue Hotels und Ferienanlagen mit moderner touristischer Infrastruktur.
Der große lokale Sportpark lädt Jung und Alt zu Aktivitäten ein. Die Sehenswürdigkeiten sind der Miniaturenpark mit zahlreichen maßstabsgerechten Modellen polnischer Leuchttürme sowie das Fischerei-, Wachsfiguren- und Wikingermuseum.
Kolberg: Kultur pur
Das Sol- und Kurbad Kołobrzeg (Kolberg) war schon im späten 19. Jahrhundert ein gut besuchter Badeort mit Gästen aus ganz Europa. Heute leben die aktuell knapp 47.000 Einwohner außer von Tourismus auch von der Fischerei und dem großen Hafen.
Im städtischen Kulturzentrum am Park Teatralny finden häufig wechselnde Ausstellungen sowie Konzerte und Theateraufführungen statt. Sehenswert sind das Museum zur Stadtgeschichte im Braunschweigschen Haus, das polnische Waffenmuseum (Muzeum Oreza Polskiego) und die Solequelle auf der Salzinsel.
Leba: UNESCO-Biosphärenreservat, Wanderdünen & Bernstein
Die Kleinstadt Łeba (Leba) zählt zurzeit gut 3.700 Einwohner und ist ein Badeort an der Mündung des gleichnamigen Flusses in die Ostsee. Ein schönes Ausflugsgebiet ist das UNESCO-Biosphärenreservat Słowiński-Nationalpark mit den weitläufigen Wanderdünen.
Sehenswert sind die Fischerkirche von 1683, das ehemalige Kurhaus im Schlösschen und das Museumsgelände auf dem Areal der früheren Raketenerprobungsstelle. Łeba verfügt auch über einen kleinen Yachthafen und zahlreiche zentral gelegene Verkaufsstände für Bernstein und Räucherfisch.
Halbinsel Hel: ein langer Landstrich aus Dünen
Die etwa 34 Kilometer lange und bis zu drei Kilometer breite Półwysep Helski (Halbinsel Hel/Putziger Nehrung) liegt ca. 20 Kilometer nördlich von Danzig und zählt zum Landstrich Kaschubei. Die Halbinsel ist erst nach dem 18. Jahrhundert durch die stetige Strömung entstanden, welche die vormals getrennten Inseln nach und nach mit heute bis zu 25 Meter hohen Dünen zusammenfügte.
Die Orte auf dem schmalen Landstrich sind Chałupy, Hel, Jastarnia sowie Jurata und Kuźnica. Dort könnt ihr eine Robbenstation, die Sommerresidenz des polnischen Präsidenten und ein Fischermuseum besichtigen.
Zoppot: eine von 3 Städten der berühmten Dreistadt
Im regionalen Ballungsraum Trójmiasto („Dreistadt“) mit Danzig und Gdingen sowie zusammen aktuell fast 747.000 Einwohnern steht die traditionsreiche Kurstadt Sopot (Zoppot) und lebt vorrangig vom Fremdenverkehr. Der erste Strandbadbetrieb eröffnete bereits 1823, bis zur Jahrhundertwende entwickelte sich der Ort zum mondänen Ostseebad. Bis heute zieht der lange und breite Strand im Sommer viele Gäste an.
Ausflugsziele sind das „Muzeum Sopotu“ zur Regionalgeschichte, das archäologische Freilichtmuseum in der Burganlage „Grodzisko“ und das Wachsfigurenmuseum „Sopot Wax Museu“.
Danzig: eine Stadt mit bewegender Geschichte
Die mit zurzeit über 460.000 Einwohnern sechstgrößte Stadt Polens ist die größte Stadt an der polnischen Ostseeküste. Gdańsk (Danzig) kann auf gut 800 Jahre teils bewegte Geschichte zurückblicken. Die Stadt war schon Hansestadt, freie Stadtrepublik und stand im Lauf der Zeit immer wieder abwechselnd unter deutscher und polnischer Herrschaft. Die im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstörte Altstadt wurde seit den 1960er Jahren nach historischen Vorbildern rekonstruiert.
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählen zahlreiche Kirchen sowie das Wahrzeichen Krantor, das ehemalige Stadttor Grünes Tor und das Rechtstädtische Rathaus aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Besuche lohnen das Museum des Zweiten Weltkriegs, das Westerplatte-Museum und das Nationalmuseum. Schöne Strände findet ihr in den Stadtteilen Brzeźno, Molo, Stogi (FKK-Strand), Jelitkowo und Sobieszewo.