Wohin soll die Reise gehen – Türkei als Reiseziel für den nächsten Familienurlaub
Die ereignisreiche Geschichte Anatoliens reicht bis in die Altsteinzeit und damit über eine Million Jahre zurück. Die heutige Türkei war vor gut 13.000 Jahren eines der Zentren der neolithischen Revolution, welche Jäger und Sammler zu sesshaften Bauern machte. In der Bronzezeit und Antike entstanden die ersten größeren Städte, die teilweise noch bis heute existieren.
Das Byzantinische Reich und dessen Hauptstadt Konstantinopel – das spätere Istanbul – war vom 4. bis 15. Jahrhundert eines der damals wichtigsten Machtzentren. Die Türkei beherrschte das Osmanische Reich bis in die 1920er Jahre. Der Tourismus im Land entwickelt sich seit den späten 1970er Jahren zur wirtschaftlich enorm wichtigen Branche.
Frage: Ist die Türkei noch ein sicheres Reiseland?
Trotz vieler negativer Berichterstattungen ist die Türkei für viele Deutsche nach wie vor ein attraktives Reiseland. An dieser Stelle muss gesagt werden, dass sich die Sicherheitslage für Touristen in der Türkei entspannt hat und die meisten touristischen Gebiete als sehr sicher gelten. Deutsche Touristen werden in der Türkei noch immer sehr geschätzt.
Politisch verfolgt werden vor allem Personen, die sich öffentlich negativ gegenüber der Regierung äußern (z. B. auf Social Media). Es wird davon abgeraten, an Demonstrationen teilzunehmen bzw. Menschenansammlung zu meiden. Außerdem sollten Grenzgebiete zu Syrien und Irak gemieden werden. Weiteres auf den Seiten des Auswärtigen Amts.
Die Vielfalt in der gesamten Türkei entdecken
Die Reiseregionen der Türkei präsentieren sich überraschend vielseitig und facettenreich. Von traumhaften Badebuchten über lebendige Städte bis hin zu rauen und nur sehr dünn besiedelten Gebirgslandschaften ist alles landesweit gleich in mehrfacher Ausfertigung vorhanden.
Besonders populär für einen Urlaub in der Türkei ist auch 2023 speziell die Mittelmeerküste: Die meisten ausländischen Gäste zieht es an die „Türkische Riviera“ in den Provinzen Antalya und Muğla sowie an die Ägäisküste rund um Aydin und Izmir.
Wo ihr in den einzelnen Regionen der Türkei die schönsten Unterkünfte, Strände und Ausflugsziele findet, und was ihr sonst noch alles Spannendes erleben könnt, zeigen wir euch auf dieser Seite.
Marmararegion & die lebendige Metropole Istanbul
Die westlichste und kleinste, aber bevölkerungsreichste Region der Türkei umfasst das Marmarameer, das geografisch europäische Thrakien sowie das bis zu 1.000 Meter hohe Yıldızgebirge und die rund um die Uhr pulsierende Millionenmetropole Istanbul. Politisch besteht die Region aus 11 Provinzen.
Neben dem Welterbe in Istanbul wie der Hagia Sophia und dem Topkapı-Palast besonders sehenswert sind die Ausgrabungsstätte Troja bei Çanakkale, die historischen Moscheen sowie das Kocaçay-Mündungsdelta in Bursa und die „Prinzeninseln“ Büyükada, Burgazada, Heybeliada und Kınalıada.
Zentralanatolien: die Hauptstadt Ankara, antike Wohnhöhlen, Felsburgen & Paläste
14 Provinzen rund um die türkische Hauptstadt Ankara bilden die Region im geografischen Zentrum der Türkei. Das dicht besiedelte Gebiet umfasst auch die alte Kulturlandschaft Kappadokien mit Städten wie Alanyurt, Avanos, Göreme, Güzelyurt, Mustafapaşa, Uçhisar und Zelve, wo es Jahrtausende alte Wohnhöhlen, Kirchen und Felsenburgen zu sehen gibt.
In Ankara ist vor allem das große „Museum der Anatolischen Zivilisationen“ (Anadolu Medeniyetleri Müzesi) ein Publikumsmagnet. Bei Aksaray liegt die unter Wanderfreunden beliebte Ihlara-Schlucht. Kayseri ist für das Wintersportgebiet „Erciyes Dağı“ bekannt, Konya für den prachtvollen Kubudabad-Palast. In der Nähe von Yozgat liegt die antike keltische Ruinenstadt Tavium, in Kangal bei Sivas das Thermalbad Balıklı Kaplıca.
Ägäisregion: traumhafte Strände, Thermalquellen & die berühmte Stadt Pergamon
Die acht Provinzen Afyonkarahisar, Aydın, Denizli und İzmir sowie Kütahya, Manisa, Muğla und Uşak bilden zusammen die touristisch ungemein beliebte Region im Südwesten des Landes. Das Gebiet hält sowohl bekannte Badeorte wie Bodrum, Didim, Güzelçamlı und Marmaris als auch die interessanten archäologischen Stätten Priene, Milet, Ephesos und Xanthos parat.
In Izmir ist der Kemeraltı-Basar meist sehr gut besucht. Bei Afyonkarahisar locken die Thermalquellen von Gazlıgöl. Das Städtchen Bergama war einst die berühmte griechische Stadt Pergamon und gleicht einem Freilichtmuseum. In Selçuk könnt ihr die Reste des Artemistempels, eines der sieben antiken Weltwunder, besichtigen. Bei Denizli liegen die weltberühmten weißen Kalksinterterrassen von Pamukkale.
Mittelmeerregion: unvergesslicher Badeurlaub in Antalya, Side & Co
Die Region an der Mittelmeerküste im Süden der Türkei umfasst einige der schönsten Badeorte. Rund um Alanya, Antalya, Anamur, Kemer, Side und Cirali gibt es unzählige Unterkünfte für einen Familienurlaub 2023 in der Türkei. Die Küste ist stark touristisch und international geprägt, Englisch und Deutsch werden von vielen Einheimischen gesprochen.
Die 540 Kilometer lange Fernwanderstrecke „Lykischer Weg“ von Fethiye bis Antalya kann auch gut in Teilabschnitten absolviert werden. Sehenswert sind die lykische Ruinenstadt Tlos, das Naturschutzgebiet Patara, die Bucht von Kaputaş in Kalkan und die „Sarghäuschen“ von Kaş.
Abwechslung pur in der Schwarzmeerregion
Insgesamt 22 Provinzen bilden die Region an der Schwarzmeerküste im Norden und Nordosten des Landes. In der fruchtbaren Gegend werden Tee und Haselnüsse angebaut sowie viel Honig produziert.
Bekannte Ferienorte mit Nachtleben sind Akçakoca, Amasra, Şile, Sinop und Ünye. Schöne Ausflugsziele sind die vielen alten Klöster in der Umgebung von Trabzon, die „Höhlen des Herakles“ (Cehennemağzı Mağaraları) in Ereğli und die malerisch auf einer Insel gelegene Stadt Amasra.
In İnebolu stehen 350 Häuser unter Denkmalschutz, rund um Ordu liegen die beliebten Wanderziele Gölköy, Çambaşi, Fatsa sowie Perşembe und Bolaman. Bei Rize ist das Kaçkar-Gebirge eine empfehlenswerte Wandergegend.
Taucht gemeinsam ein in die Geschichte Südostanatoliens
Neun Provinzen bilden die Region im stark kurdisch geprägten Südosten der Türkei an den Grenzen zu Syrien und dem Irak. Sehenswürdigkeiten in dem Gebiet sind der für Kupferschmieden bekannte Basar sowie die Festung und das Mosaikmuseum in Gaziantep, das archäologische Museum sowie die Nekropole von Pirin und der 800 km² große Atatürk Stausee in bzw. bei Adıyaman.
Besonders reich an Attraktionen ist auch Şanlıurfa, dort könnt ihr das Befreiungsmuseum, die antiken Mosaiken von Haleplibahçe, die Festung aus dem 8. Jahrhundert und den weitläufigen Balıklıgöl-Komplex samt des prächtigen Gölbaşı-Gartens besichtigen.
Aufgrund der aktuellen Sicherheitslage wird Touristen empfohlen, die in Südostanatolien eine Reise planen, vorab die Reisehinweise des Auswärtigen Amts zu prüfen. Grenzgebiete zu Irak und Syrien gelten derzeit als unsicher.
Ostanatolien: historische Bauwerke, riesige Seen & imposante Berge
Ostanatolien ist die östlichste und größte, aber am dünnsten besiedelte Region der Türkei an den Grenzen zu Georgien, Armenien und dem Iran. Bekannte und gut besuchte Sehenswürdigkeiten sind die zahlreichen historischen Bauwerke in der Stadt Harput bei Elazığ.
Erzurum war ab dem 5. Jahrhundert als „Theodosiopolis“ eine wichtige Station an der alten Seidenstraße. Der See Kuyucuk Gölü in der Provinz Kars ist Lebensraum für über 200 Vogelarten. Der über 3.500 km² große Vansee (Van Gölü) in den Provinzen Bitlis und Van ist der größte See des Landes. Touren auf den 5.165 Meter hohen Berg Ararat sind nur in Begleitung lizenzierter Bergführer möglich.
Die Insel Zypern
Die 1983 gegründete, aber weltweit alleinig von der Türkei völkerrechtlich anerkannte sog. „Türkische Republik Nordzypern“ erstreckt sich über den kleineren nördlichen, gut 3.300 km² großen Teil der Insel Zypern. Die auch als „Green Line“ bekannte Grenze zur Republik Zypern im Süden ist für Urlauber problemlos zu überqueren.
Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt Nikosia/Lefkoşa sind die venezianischen Stadttore Girne und Kyrenia aus dem 15. Jahrhundert sowie die Karawanserei „Büyük Han“ von 1571 und die Bibliothek „Sultan Mahmut II“. Kyrenia an der Nordküste ist für Zitrusfrüchteanbau, die Festung „Girne Kalesi“ aus dem 7. Jahrhundert und den großen Hafen mit vielen Restaurants bekannt.