“Endlich wieder Urlaub! In den letzten 2 Jahren konnten wir es uns finanziell nicht leisten, zusätzlich zum Traum vom Eigenheim auch noch mit der ganzen Truppe in den Urlaub zu fahren. Bevor der Kleine nächstes Jahr in die Schule kommt und damit auch für ihn der Ernst des Lebens beginnt, wollten wir uns und den Kindern – zumindest für eine Woche – etwas gönnen.
Dass der Urlaub im Sommer im August und in Zell am See stattfinden sollte, war schnell klar. Nur bei der Unterkunft konnten wir uns nicht recht entscheiden: Urlaub auf dem Bauernhof, auf einer Alm, in einem Hotel oder in einer klassischen Ferienwohnung? – die Möglichkeiten waren enorm.
Die Entscheidung wurde uns dann letztendlich abgenommen. Wir haben viel zu lange überlegt, sodass die meisten Unterkünfte schon ausgebucht waren. Für 6 Tage gab es zum Glück noch eine gemütliche Ferienwohnung auf dem Bio-Bergbauernhof Hubgut von Familie Hofer. Also Urlaub auf dem Bauernhof in Zell am See.
Die Ferienwohnung liegt nicht direkt am See, aber das ist ja bei einem Bergbauernhof auch kein Wunder :). Sie hat dafür einen atemberaubenden Blick auf den See und die umliegende Landschaft zu bieten und mit dem Auto ist man in 10 Minuten direkt in Zell am See.
Ich wünsche euch jetzt viel Spaß beim Nachmachen der folgenden Tipps beim Urlaub in Zell am See. Das Ganze ist eher stichpunktartig gehalten, denn ich möchte euch nicht mit unserem Familienalltag nerven, der – wie wahrscheinlich bei 80 Prozent der Familien – aus den gleichen täglichen Freuden besteht. Dazu zählen die Sauerei nach dem Frühstück inklusive eines umgekippten Glases (das Glas kann beliebig durch eine Müslischüssel oder Papas Kaffeetasse ersetzt werden), das wiederholte Fragen vor der Abreise an den See (oder bei jeden anderem Reiseziel), ob die Zähne bereits geputzt wurden und ob jemand noch einmal die Toilette aufsuchen möchte. Und so weiter und so weiter…:).
Tag 1 – Anreise: Los ging es in Tübingen, ca. 6 Stunden später waren wir da. Da wir gegen 8 losgefahren sind, konnten wir den Nachmittag auf dem Hof genießen und alles für die nächsten Tage einkaufen. Der Kofferraum war mit zwei Tüten gefüllt, eine kurze Runde durch die Altstadt und entlang der Uferpromenade wurde mit einem Eis belohnt, dann wurde gekocht.
Ja, ich weiß, normalerweise wird der Nachtisch nach dem Hauptgang gegessen, aber die zwei Kröten können wirklich nervig sein und da meine Frau und ich auch Appetit hatten, haben wir die Regeln mal kurz ignoriert.
Nach dem Abendessen haben wir noch einen kleinen Spaziergang um den Hof unternommen. Die Kinder sind dann mit einem Hörbuch ins Bett, das wie immer in einer ohrenbetäubenden Lautstärke war… Meine Frau und ich wollten uns eigentlich den Tatort von letzter Woche anschauen, waren aber dann wieder bei unserem Lieblingsthema Dachausbau angekommen.
Tag 2 – Zeller See: Schon am Morgen war es herrlich warm und wolkenlos, sodass wir diesen Urlaubstag unbedingt am Zeller See verbringen wollten. Wir haben uns für das Strandbad Zell am See (Kosten für uns alle 4 knapp 25 €) entschieden, weil es für die Kinder eine Riesenrutsche und einen Sprungturm sowie ein Trampolin und eine Wasserskischule gibt. Die Minigolfanlage erweckte auch bei meiner Frau und mir wieder den Kampfgeist :), auch wenn wir hierfür noch einmal 13 € für uns alle zahlen mussten.
Klar, im Urlaub will man nicht auf jeden Cent achten müssen, aber wir haben uns ein Budget gesetzt. Auf das ungesunde Fast Food bestehend aus Pommes und Cola verzichten wir bei solchen Ausflügen lieber und nehmen uns ein paar leckere Snacks von Zuhause mit. Gekocht wird sowieso in der Ferienwohnung, das macht nicht nur mehr Spaß, sondern ist auch günstiger und schmeckt meistens ohnehin viel besser als im Restaurant.
Tag 3 – Aktivurlaub am Zeller See: Am Vormittag stand eine Wanderung auf dem Programm. Also vielleicht sollten wir das Ganze eher einen kindgerechten Spaziergang nennen. Weder die passende Ausrüstung noch die nötige Motivation waren vorhanden.
Wir entschieden uns für den Rundwanderweg um den Klammsee, der auf Brücken und Stegen entlang der Klamm für eine willkommene Abkühlung sorgt. Der Ausblick auf den See und das teilweise türkisfarbene Wasser sind wunderschön, vor allem wenn sich die Berge und Wälder im Wasser spiegeln.
Die Burg Kaprun war nicht weit weg, also ging es für einen kurzen und spontanen Abstecher dorthin. Das jährlich im Sommer stattfindende Mittelalterfest auf der Burg hatten wir wohl knapp verpasst, aber auch ohne Ritter und Co war der Besuch der Burg eine gelungene Abwechslung.
Am Nachmittag haben wir dann eine schöne Schifffahrt über den Zeller See unternommen. Die Kosten für uns 4 und eine 45-minütige Rundfahrt liegen bei 22 €. Los ging es an der Esplanade Zell am See. Man genießt von Anfang an die wunderschöne Aussicht auf den See, die Berge, die umliegenden Ortschaften und Häuser.
Durch den Fahrtwind merkt man die Sonne allerdings nicht so sehr, also immer gut eincremen! Danach sind wir noch einmal durch Zell am See geschlendert, haben uns einen Eiskaffee bzw. -schokolade gegönnt, bevor es am späten Nachmittag wieder richtig Bauernhof ging.
Tag 4 – exakte Wiederholung von Tag 2: Der einzige Unterschied war nur, dass wir dieses Mal in das Thurnbacher Strandbad gegangen sind und die Minigolf-Action ausgelassen haben. Wir waren alle froh, dass wir einfach faul in der Sonne liegen und uns zwischendurch im Zeller See abkühlen konnten. Ich habe sogar versucht, in die Zeitung zu schauen, was erstaunlich gut funktioniert hat. An ein Buch habe ich mich noch nicht herangetraut.
Tag 5 – Rundwanderung Rettenwand, Abenteuerspielplatz & Bootfahren: Heute ging es noch einmal in die schöne Bergwelt, denn morgen war unser Urlaub in Zell am See leider auch schon wieder vorbei. Unser Reisebudget war noch nicht ganz aufgebraucht, also ging es heute auf fast 2500 m mit der Seilbahn hinauf. Berg- und Talfahrt mit dem Gletscherjet der Kitzsteinhornbahn kosten für eine Familie mit 2 Kindern gut 100 €.
Der Rundweg (Panoramaweg Gletscherblick) dauert fast 1 ½ Stunden und ist für unsere Kleinen perfekt. Der Abenteuerspielplatz an der Bergstation bzw. beim Alpincenter war das große Highlight der Wanderung. Hier und beim Wasserspielplatz konnten sie sich so richtig austoben, bevor es wieder mit der Bahn ins Tal ging.
Am Nachmittag haben wir uns in Zell am See noch ein Tretboot für eine Stunde ausgeliehen – ein krönender Abschluss für die ganze Familie. Der Große und ich sind vom Boot aus ins Wasser gehüpft und haben den Rest der Besatzung mit Wasser nass gespritzt – sehr zum Leidwesen meiner Frau. Trotzdem war der Ausflug sehr gelungen und es war einfach schön, uns alle so ausgelassen und entspannt zu sehen.
Tag 6 – Abreise: Frühstücken, den Rest packen und alles im Auto verstauen, Abfahrt. Wir haben uns mit dem Versprechen, dass wir wiederkommen, von Zell am See verabschiedet und dem See sowie den Bergen vom Auto aus zugewunken. Die Heimreise lief problemlos und bevor der Wahnsinn in der Arbeit und mit dem Haus weiter ging, konnten wir noch 2 Tage zu Hause genießen.