Wohin soll die Reise gehen – die Amalfiküste als Reiseziel für den nächsten Familienurlaub
Die Amalfiküste, Costiera amalfitana oder Costa d’Amalfi ist ein Abschnitt an der südlichen Tyrrhenischen Küste in der Provinz Salerno in Kampanien im südlichen Italien. Sie liegt südlich der Halbinsel von Sorrent sowie nördlich der Küste des Cilento, überblickt den Golf von Salerno und grenzt im Westen an Positano sowie Neapel und im Osten an Vietri sul Mare.
UNESCO-Weltkulturerbe Amalfi
Aktuell gut 4.800 Einwohner zählt die bekannteste Stadt der Gegend, die wie die gesamte Küste seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Der Name Amalfi ist Linguisten zufolge römischen Ursprungs, er soll sich vom einem Adelsgeschlecht ableiten. Amalfi blickt auf eine lange Geschichte der Beherbergung zurück. Die beiden ehemaligen Klöster Luna Convento und Cappuccini Convento wurden schon im 19. Jahrhundert in Hotels umgewandelt.
Zu den berühmten Gästen Amalfis gehörten der Komponist Richard Wagner und Dramatiker Henrik Ibsen, die beide Werke während eines Aufenthalts vollendeten. Der Schriftsteller Gore Vidal lebte lange vor Ort.
Im Urlaub an der Amalfiküste als Ausflugsziele bekannt sind die Kathedrale San Andrea aus dem 11. Jahrhundert auf der Piazza Duomo, das für Ausstellungen und das Kompass-Museum genutzte alte Arsenal der Seerepublik sowie das Museum für handgeschöpftes Papier (Museo della Carta).
Cetara: Fischerdorf mit besonderer Würze
Die für ihre traditionelle Würzsoße Colatura di alici überregional bekannte Stadt liegt in einem tief eingeschnittenen, von grünen Weinbergen und Zitrusplantagen malerisch gesäumten Tal am Fuße des Monte Falerio am Meer. Cetara ist seit jeher ein Fischerdorf, sein Name leitet sich vom lateinischen Cetaria oder Cetari für Verkäufer von großen Fischen ab.
Vom 9. Jahrhundert an wurde der Ort immer wieder von arabischen Piraten angegriffen, weshalb der spanische Vizekönig als damaliger Herrscher ab 1567 entlang der Amalfiküste insgesamt 19 Wach- und Wehrtürme errichten ließ. Im aufwendig restaurierten Turm von Cetara empfängt das sehenswerte Meeresmuseum.
Zu den weiteren Tipps für den Ort zählen während eines Urlaubs an der Amalfiküste der imposante Klosterkomplex San Francesco aus dem 17. Jahrhundert sowie die Kirchen San Pietro Apostolo und Santa Maria di Costantinopoli aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Populär seit der Antike: Positano
Die bei reichen Römern schon in der Antike als Urlaubsort beliebte Stadt an der westlichen Amalfiküste ist für ihr ausgesprochen mildes Klimas und die vielen Treppen zu den beiden Stränden Spiaggia Grande sowie Spiaggia di Fornillo bekannt.
Das Gebiet um Positano war archäologischen Funden zufolge bereits in der Steinzeit permanent besiedelt, aus dem 1. Jahrhundert vor Christus sind Überreste luxuriöser römischer Villen erhalten.
Nach dem Ersten Weltkrieg wählten viele russische und deutsche Künstler die Stadt als Exil. Der intensive touristische Aufschwung fand nach dem Zweiten Weltkrieg statt, Positano konnte sich bis heute seinen Charme größtenteils bewahren.
Sehenswerte architektonische Attraktionen sind vor allem die mittelalterlichen Wehrtürme Sponda, Trasìta, Fornillo, Renzo und Gallo Lungo. Für den Urlaub an der Amalfiküste als Geheimtipp gilt das 2018 eröffnete „Museo Archeologico Romano“ (MAR) neben der Kirche Santa Maria Assunta.
Ravello inspirierte viele Künstler
Ravello ist auch als „Stadt der Musik“ bekannt, die als bedeutendes und beliebtes Touristen- und Kulturzentrum an der Amalfiküste gilt. In der Villa Episcopio logierte gegen Ende des Zweiten Weltkriegs sogar vorübergehend König Vittorio Emanuele III, der im April 1944 die provisorische Regierung in Salerno vereidigte, die Italien zur Republik führte.
Für den Urlaub an der Amalfiküste als Aktivitäten in und um Ravello empfehlen wir euch Besuche und Besichtigungen des Doms sowie der Kirchen San Giovanni del Toro und Santa Maria a Gradillo aus dem 11. bis 13. Jahrhundert. Ebenfalls sehenswert sind die in den 1930er-Jahren auf einem Felsvorsprung erbaute Villa La Rondinaia (Schwalbennest) des Schriftstellers Gore Vidal und die Villa Rufolo von 1270, wo sich Richard Wagner 1880 für das Bühnenbild seiner Oper Parsifal inspirieren ließ.
Die grüne Lunge zwischen den Bergen: Tramonti
Die über 13 Ortsteile weit verstreute Gemeinde gilt als die „grüne Lunge“ der Region und ist die zweitgrößte Stadt an der Amalfiküste. Tramontis Name leitet sich vom lateinischen Ausdruck „intra montes ubertas“ (Land zwischen den Bergen) ab.
Die Ursprünge der Stadt reichen bis zu 2.500 Jahre zurück, als sich vor allem Etrusker hier ansiedelten. Im 12. und 13. Jahrhundert stand der Ort unter der Herrschaft der Normannen und Schwaben, aus dieser Zeit stammt die Burgruine Montalto/Trivento im Ortsteil Paterno Sant’Elia in den Monti Lattari.
Jüngeren Datums ist die noch besser erhaltene Burg Santa Maria la Nova aus dem 15. Jahrhundert, deren Gelände seit dem 19. Jahrhundert als städtischer Friedhof genutzt wird. Der Klosterkomplex Conservatorio di S. Giuseppe e Teresa im Weiler Pucara wurde zwischen 1662 und 1676 errichtet.
Hafen- & Keramikstadt Vietri sul Mare
Die an der östlichen Amalfiküste gelegene Stadt ist die bevölkerungsreichste Gemeinde der gesamten Gegend und für ihre lange Tradition der Keramikherstellung bekannt. Das Zentrum von Vietri erstreckt sich über Hügel entlang der Küste, an einem der Hänge liegt das Fischerdorf Marina, das sich bis zum Meer zieht.
Vietri sul Mare soll an der Stelle des antiken römischen Hafens Marcina liegen, was jedoch unter Historikern umstritten ist. Fest steht, dass die Stadt seit dem 15. Jahrhundert von ihrem sicheren Ankerplatz Fuenti im geschützten Naturhafen profitiert. Durch die räumliche Nähe zu Salerno gibt es Pläne, Vietri sul Mare der größeren Nachbarstadt zuzuschlagen.
Der nur 0,3 Hektar große Parco Croce am Monte Falerio im Ortsteil Albori ist eine grüne Oase mit mediterranen Wäldern und bestens geeignet für einen nachhaltigen Familienurlaub an der Amalfiküste.