Overtourism/Overtourismus als Folge von wachsender Reisebereitschaft
Wer von den Folgen der weltweit steigenden Reiseaktivitäten spricht, kommt am modernen Begriff ‚Overtourism’ nicht vorbei. Hier werden die negativen Auswirkungen von überbesuchten Orten bzw. Städten bezeichnet. Mit den Folgen haben dann nicht nur die Umwelt zu kämpfen, sondern auch die Einheimischen.
Zwar wird Overtourism oft im Zusammenhang mit Massentourismus gelesen und erwähnt, doch beide Begriffe dürfen nicht in einen Topf geworfen werden. So kann ein geringfügiger Anstieg an Touristen in einer kleinen Region das Leben der Einwohner bereits negativ beeinträchtigen (vgl. Koens, 2018).
Beispiele für überbesuchte Orte in Europa, die sehr unter Overtourism leiden, sind Barcelona in der Hauptsaison, Mallorca als Deutschlands liebste Urlaubsinsel, aber auch Oia auf der griechischen Urlaubsinsel Santorin, dessen Sonnenuntergänge ein sehr beliebtes Motiv für Instagram und Co sind und damit noch mehr Touristen anziehen.
Die Probleme des Overtourism sorgen inzwischen auf landesweiter Ebene, aber auch im internationalen Diskurs für viele Gespräche seitens der Regierungen und auch der Bevölkerung, um Lösungen zu schaffen.
Ein bekanntes Beispiel ist hier die zeitweise Schließung des thailändischen Traumstrandes Maya Bay, der durch den Film „The Beach“ täglich mehrere tausende Touristen anzieht. Korallenbänke sollen sich in dieser Zeit erholen und man möchte während der Sperrung nun auch verstärkt etwas gegen die starke Verschmutzung des Strandes und des Wasser (beispielsweise durch Sonnencreme) durch Touristen tun.
Sanfter Reisen für eine bessere Klimabilanz & für mehr Rücksichtnahme auf Natur & Kultur
Wir wissen, dass ein blütenweißer Hemden-Tourismus kaum möglich ist, dennoch gibt es in der Tat viele praktische Tipps und auch einfache Verhaltensweisen, wie wir als Touristen mit Bedacht reisen können.
Wir von familienurlaub.eu wissen natürlich auch, dass wir mit jeder Reiseaktivität negativ zur Klimabilanz beitragen und möchten uns dadurch für das Thema „Sanfter Tourismus“ stark machen, um die Folgen unseres Handelns möglichst kleinzuhalten.
Auf dieser Seite stellen wir euch Möglichkeiten vor, sanfter zu reisen.
Nachhaltiger Tourismus ist kein Ökotourismus
Gerne werden unter Nachhaltigem Tourismus und Ökotourismus die gleichen Absichten verstanden. Streng genommen muss hier jedoch unterschieden werden.
So versteht man unter Ökotourismus das „verantwortliche Reisen in Naturgebiete, das die Umwelt schützt und den Wohlstand der Einheimischen mehrt“ (Reisenexclusiv.com, 2018). Im Original von The Ecotourism Society (1991) formuliert: „Ecotourism is responsible travel to natural areas that conserves the environment and sustains the well being of local people“.
Im Idealfall wird somit ein Land bereist, das von den Urlaubern auch profitiert. Touristen machen sich zum Beispiel für den Erhalt des Ökosystems aktiv stark (bspw. durch Spenden oder Müllsammeln vor Ort).
Wer jedoch nachhaltig reist, versucht zwar seinen ökologischen Fußabdruck möglichst gering zu halten bzw. die Natur und Kultur des Reiselandes zu respektieren und mit seiner Reise nicht etwa zu überfordern, trägt jedoch nicht gleichermaßen zum Umweltschutz bei. Man muss sich also bewusst machen: Wer sanft reist, hinterlässt dennoch Spuren. Uns geht es somit darum, möglichst kleine Spuren für das bereiste Land zu hinterlassen.
Sanfter Tourismus ist das Gegenmodell zum Massentourismus
Sanfter bzw. Nachhaltiger Tourismus, oder auch gern als Integrativer bzw. Zukunftsorientierter Tourismus bezeichnet, ist das Gegenteil zum Massentourismus. Nach wie vor stellt für viele Länder (und auch Regionen) der Tourismus eine der wichtigsten Einnahmequellen dar, sodass Urlaubsorte schnell von transnationalen Unternehmen, also von grenzübergreifenden agierenden Unternehmen, abhängig werden, die wiederum oft den Massentourismus fördern.
Sanftes Reisen bedeutet somit, die Region/das Land dennoch durch touristische Aktivitäten finanziell zu unterstützen, dabei aber besonders rücksichtsvoll mit Natur und Kultur umzugehen, während das Geld bewusst ausgegeben wird.
Praktische Tipps, sanft & nachhaltig zu reisen
familienurlaub.eu möchte den nachhaltigen Tourismus unterstützen und somit allen Reisefans zeigen, dass es gar nicht so schwer ist, sanften Familienurlaub zu betreiben. Die Möglichkeiten, umweltfreundlicher und respektvoller zu reisen, sind vielfältig. Welche praktischen Tipps ihr am besten und einfachsten umsetzt, entscheidet ihr ganz allein. Jeder Ansatz, jeder Schritt und jede Form der Sensibilisierung hilft, zukunftsorientierter zu reisen.
1. Das Urlaubsziel unter klimafreundlichen Augen betrachten
Wir sind Europafans! Der Kontinent bietet so einiges, was einen tollen Familienurlaub ausmacht. Auf klimaunfreundliche Langstreckenflüge kann damit leicht verzichtet werden. Denn selbst die unmittelbare Nähe bringt Abenteuer und Urlaubsstimmung mit sich. Wenn ihr also losziehen möchtet, denkt doch ein wenig an die Klimabilanz eurer An- und Abreise.